"Ich verstehe Eure Bedenken, aber das werden mir die Leute schon abkaufen. Aber den Gestank eines Dämons kriege ich wohl in den nächsten Wochen nicht mehr aus meiner Kleidung.. widerlich."
Mit diesen Worten gab der Zwerg Gundarf Matthew und Farah das Zeichen, dass sie nun aus dem Zimmer herausgehen sollten, was die Beiden auch taten. Die Besprechung war damit beendet.
Vor dem Zimmer sprach Farah ihn an:
"Okay! Damit wäre das wohl geklärt, Matthew Silverglance. Und was wirst du jetzt machen? Schlafen gehen? Es ist immerhin Abends. Oder irgendetwas Essen gehen? Wir sollten gut essen, bevor wir eine Reise antreten, das ist immer sehr wichtig."
Farah streckte sich, als sie vor dem Raum neben Matthew stand. Matthew musste unweigerlich schmunzeln. Farah hatte bereits das halbe Willkommensbankett verspeist, und er fragte sich, welche Essensmenge sie jetzt erdachte, zu verschlingen.
"Hunger habe ich keinen - im Gegensatz zu dir, nehme ich an", sagte er mit einem Lächeln. Dann blickte er in Richtung der Hauptpforte.
"Ich denke, ich werde noch etwas nach draußen gehen - vielleicht findet sich noch jemand, der dort herumgeistert. Wir sehen uns dann morgen beim Aufbruch, denke ich. Vielleicht denke ich auch nur etwas nach - ein wenig Zeit für mich selbst", sagte er, mittlerweile nachdenklich geworden. Dann sah er Farah noch einmal kurz an, nickte ihr zu und machte sich dann auf in Richtung des Ausgangs.
Die kühle Abendluft umfing ihn, als er den Palast verließ. Instinktiv schloss er die Augen und genoss die Nacht einen Moment. Dann öffnete er die Augen und blickte hinauf zum Sternenhimmel. Er verharrte so einen Augenblick, dann machte er sich auf. Er kletterte an der Fassade eines Hauses hoch - es ging weitaus einfacher als in Dulluas, dann hier waren die Fenstersimse breit und gab zahlreiche Möglichkeiten, sich hochzuziehen, und begab sich auf das Dach des Hauses. Hier oben fühlte er sich erhaben und frei, und konnte die kleine Siedlung überblicken. Er begab sich von Haus zu Haus, bis er in einiger Entfernung einen erleuchteten Platz sah. Im Wüstensand sah er Evelin und den Hellebardenkämpfer, die gerade einen Übungskampf beendeten - mit Evelin als klarer Siegerin. Vor dem Haus, auf dem er stand, sah er ein junges Mädchen im Sand sitzen, die sich mit Akira und dem Priester unterhielt.
Er wusste in dem Moment nicht, wieso, aber er beschloss, nicht herunter zu den anderen zu gehen.
Er setzte sich stattdessen auf die Dachkante und ließ die Beine an der Fassade herunterbaumeln und ließ seinen Blick über die Szene gleiten.
Dann schloss er die Augen und löste er seinen Geist. In der weißlich bläulichen Gestalt, unsichtbar für die Augen, begab er sich hinunter auf den Kampfplatz und wanderte etwas umher. Er wollte testen, wie lange er seinen Körper verlassen könnte - bisher hatte er immer nur wenige Augenblicke hier verbracht.
Interessiert betrachtete er die Aura des Hellebardekämpfers, schritt auf ihn ein paar Schritte zu, sodass er seine Aura beinahe berühren könnte, wenn er den Arm ausstrecken würde. Sie war grau und schwarz und loderte kaum - offenbar war er von Zweifeln geprägt, und sogleich verspürte Matthew eine beklemmte Atmosphäre. Dann wandte er sich herum zu Evelin. Ihre Aura sprühte nur so vor Leidenschaft, sie leuchtete in einem starken rot und flackerte oft - alles in allem war sie viel stärker und fühlte sich anders an, als Matthew es von Menschen gewohnt war.
Wenn er jetzt als Körper vor Evelin stünde, würde er nur die Regentin sehen - so, in seiner geistesform, war es ihm möglich, hinter die Fassade zu sehen - zumindest ein wenig. Fasziniert trat sein Geistesabbild einen Schritt nach vorne berührte er die Aura mit der Hand. Sie zuckte dabei kurz auf.
______________________________
@Night Zap: @Nadzieja: @Altaris: @Lykaon: