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"Sand. Nichts als Sand. Links von mir Sand, Rechts von mir Sand, vor mir Sand, hinter mir Sand. Das dieser verlauste Tattagreis sich nicht einen besseren Ort suchen konnte~"
Der heiße Sand brannte sich schon fast durch ihre Schuhsolen, als sie glaubte endlich etwas definierbares zu entdecken in dieser riesigen Einöde aus SAND! Schon den halben Tag
wanderte sie wieder umher. Das Kyrian auch auf die Idee gekommen war, den Standpunkt immer aus ihren Gedächtnis zu löschen. Sie hatte zwar eingewilligt, aber jedes Mal aufs
neue diesen Hinweisen zu folgen war eine Qual. Manchmal glaubte sie sogar, dass der alte Lustmolch mit Absicht sie durch die halbe Pampa stapfen ließ, damit sie erstmal Duschen
und etwas trinken musste, wobei sie 90% ihrer schlechten Laune dann an der Dusche ausließ, welche sich nie entscheiden konnte, ob sie heißes oder kaltes Wasser liefern sollte.
Der Ledermantel mit Kapuze machte den ganzen Spaziergang nicht angenehmer. Allerdings war es so sicherer. Immerhin zeichneten ihren Weg schon ein Dutzend Dämonen. Sie
suchten immer noch danach. Vielleicht hatte Kyrian sie dieses Mal gerufen nur, um die herumlungernden Sucher zu vernichten. Die Dämonen gaben einfach nicht auf mit der Suche
nach den letzten freien Wesen. Auch wusste sie nicht, ob der Hellseher schon von der schlimmsten Botschaft wusste. Er wusste zwar viel, aber auch manche Sachen blieben dem
Großmeister des Wissens verborgen.
"AAHHHHTATATATA!" Evelin hüpfte leicht auf einem Bein, als sie mit einem Fuß auf einen kochend heißen Stein trat.
"Diese VERFLUCHTE WÜSTE!
DAAAAAAAAAAAH!" Mit leichten Falten in ihrem Gesicht, als sie vor Wut ihre Mimik verzog, ballte sie die Faust und ließ ihren Ärger weiter aus mit einem Tritt in den Sand. Jedoch wirbelte
dieser nur die kleinen Körner auf, die widerum bei ihrem Atemzug rachesuchend durch die Kehle zogen und ihr die Luft raubten. Gefolgt von einem Hustanfall beruhigte sich die
einsame Frau mitten im Nirgendwo und klopfte ihren Mantel ab.
"Sand... nichts als Sand..."
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam sie dann endlich am letzten Wegweiser an. Es war also nur noch eine Frage von Minuten, bis sie endlich ihr Ziel erreichte. Doch spürte sie da noch
etwas anderes. Einen Dämon. Er war nicht mächtig, aber gefährlich nahe der Illusion. Mit kräftigen Schritten bewegte sich die sorgende Schwerttänzerin auf die Quelle der Gefahr
zu und als sie nur noch etwa zeihundert Schritt von ihrer Beute entfernt war, bemerkte auch sie, die Jägerin. Er trug einen schwarzen Mantel. Fein verziert mit goldenen Symbolen
der Dämonen.
"Was macht die Leibgarde hier", murmelte die anstürmende Jägerin und unter ihrem Mantel kamen mit dem feinen Klang von Klingen, die ihre Scheide verließen, zwei
edle Elfenkrumschwerter zum Vorschein, die nur den Moment eines Herzschlags brauchten, um ihr Ziel sauber in drei Teile zu zerlegen. Das Großschwert ihrer Beute zerbrach ebenfalls
wie ihr Besitzer. Für einen langen Atemzug lang wehten ihr weißen Haare sanft in der Brise der heißen Wüsteluft. Ihr Geschwindigkeit hatte die Kapuze von ihrem Haupt geweht, doch
als die zwei edlen Klingen wieder unter ihrem Mantel verschwanden, zog eine Hand hastig die Kapuze wieder hoch und die Schwerttänzerin machte sich auf, dass letzt Stück hinter sich
zu bringen...