Scarlet schien erstaunlich schnell aufzufassen worum es Rhord ging und er nickte dem zu.
"
Ja, dass es für sie und all die anderen ein gutes Ende gibt, das wünsche ich mir auch. Aber weder ich noch meine Freunde können wie gesagt etwas hier dafür tun und ich kann auch nicht einschätzen, was nun getan werden könnte. Auch aus der Sicht der Gemeinde, meine ich.", erklärte Rhord nochmals, wobei ihm da dann doch ein Gedanke kam. "
Nun, ich glaub ich könnte ein bisschen Geld hierlassen, falls das benötigt werden würde... müsste was das angeht aber glaube ich erst noch etwas wechseln." Dass das Geld nicht für die angedachten Zwecke genutzt werden könnte, der Gedanke kam ihm gar nicht erst. Er versuchte besser nachzudenken, aber seine Naivität war damit nicht gleich verschwunden. Zur zusätzlichen Verwunderung des betagten Trios. Sie haben allerlei Sachen, die mit dem Thema Geld zu tun haben durch gemacht, meistens Spott darüber, dass sie so wenig davon zu haben und leicht käuflich wären. Sowas eben. Der Frau unter den Dreien, die eben noch am meisten zweifelte, kamen sogar die Tränen.
"
Was für ein strahlenes Herz! Dass wir Außenseiter hier haben, die uns nichts Böses wollen ist selten genug, aber eine solche Rücksicht und Fürsorge! Ich will ehrlich mit dir sein, es gibt keine Garantie dafür, dass dein Geld den Weg zu ihr finden wird. Wir haben hier so wenig davon, selbst eine kleine Menge könnte bereits Neid bei vielen hier verursachen... ich könnte noch nicht einmal sagen, ob ich mich selbst beherrschen könnte!"
Die beiden alten Männer sah man im ersten Moment an, dass sie die Aufrichtigkeit ihrer Freundin als Dummheit ansahen, ehe sie im nächsten Moment selbst bedrückt zu Boden schauten, traf sie doch auch bei ihnen ins Schwarze. Rhord selbst war zuerst überrumpelt davon. Einerseits die Reaktion an sich, andererseits da er mal wieder so gar nicht an so etwas gedacht hatte. Aber er war deswegen nicht betrübt, er war froh, dass seine Rücksichtnahme ihm vergolten wurde.
"
Wenn es dir noch immer ernst damit ist, solltest du dich in einer Bank erkundigen. Für so einen merkwürdigen Fall wird es wohl keine direkte Möglichkeit geben, aber es ist besser als irgendjemanden hier viel Geld in die Hand zu drücken... auch für die Sicherheit desjenigen selbst. Aber ich werde die Angelegenheit beim nächsten Versammlung hier zu Wort bringen und mich dafür aussprechen!"
Die Fröhlichkeit über diese Entwicklung platzte aus dem Erddämon nur so raus. Er lächelte heilfroh.
"
Danke! Vielen Dank! Ich verstehe, dass es vielleicht nicht alles so kommen wird wie ich es hoffe, aber zumindest darf ich nun hoffen!"
Ihm wurde zugenickt, als Scarlet zur selben Zeit anfangen dürfe jemand von hinten zu spüren. Jemand kam näher... und war plötzlich mithilfe ihrer Blutmagie gar nicht mehr spürbar. Einer der älteren Herren begann ihn jedoch hinter Scarlet und Rhord bereits zu erkennen.
"
Oh, das nenne ich mal eine Überraschung. Dass man euch mal am helllichten Tag sehen darf!"
Wenn die beiden sich umdrehen würden, würden sie sehen wie eine verhüllte Gestalt mit Maske näher kam und in einer Entfernung von etwa zehn Schritten stehen blieb. Kleidung und Maske trugen dasselbe Symbol, ein Schild mit einem offenen Auge drauf. Dazu trug die Person einen ganz und gar nicht ordinär ausschauenden Speer mit sich. Aber nach einer Dämonenstahlwaffe sah das auch nicht aus.
@Soren:
______________________________________________________________________
Vada nickte und reichte handschuhlos und lächelnd Ashura die Hand. Dieser reagierte darauf nicht anders als vorher. Er erschuf einen Handschuh aus Dunkelheit und nahm so die Hand entgegen.
"
Ja, bis zum nächsten Mal.", entgegnete er Vada und winkte mit der anderen Hand den Kellner zu sich, der sie bedient hatte.
@Raisen:
______________________________________________________________________
Siradda und Miata waren eben erst in die Bar reingegangen. Miata war im ersten Moment verblüfft so viele Geister auf einem Fleck zu sehen und es schienen alle eine gute Laune zu haben. Wie es in der materiellen Welt aussah merkte sie dabei gar nicht, da sie Siraddas Wahrnehmung teilte. Zur Verwunderung des Wirtes hinter der Theke. Sie und Siradda bemerkten beide, dass da recht mittig eine männlich ausschauende Fee und ein normaler Mensch miteinander sprachen. Siradda ging ein wenig näher ran, während Miata auffiel, dass sie über ihre eigenen Ohren nur eine Stimme hörte. Das war immer noch sehr verwirrend in Situationen wie diesen, aber es war stemm bar. Sie setzte sich erstmal dort hin wo sie aus der Sicht der Seelendämonin eben noch keinen Geist sitzen sah. Gespannt war sie was sich nun ergeben würde, aber an so einem Ort mit ihr zu sprechen kam ihr recht passend vor. Von dem was sie mitbekam gab es auch eine unbesetzte Ecke in die man sich ungestört setzen könnte. Das was Siradda mitanhörte bekam sie nur halbwegs mit, bis sie sich auf einmal von einer Kälte ergriffen fühlte. Das Gefühl kam plötzlich und es war als würde ihr ein Schauer über den Rücken laufen, nur viel schlimmer als würde es bis weit unter die Haut gehen.
"
Diese Entführung... diese Explosion... erzähl mir alles."
Siraddas Augen waren komplett auf diese Fee konzentriert und ihr Blick war einschüchternd genug, dass eben jene im ersten Moment auf ihrem Stuhl nach hinten zurückwich.
"
Ähhh... Und du bist?”, fragte er nach, wenig erfreut so aus seinem Gespräch mit Zareb herausgerissen zu werden.
"
Ein Dämonengeist, welche eben erst gehört hat, dass zwei ihr wichtige Personen etwas zugestoßen sein könnte. Also: Erzähl. Mir. Mehr."
Es kam Miata so vor als wäre ein Schalter bei der Seelendämonin umgelegt worden. Da war so ein schreckliches Gefühl, welches ihr fremd war, welches ihr eigenes Herz stärker zum Pochen brachte.
Die Fee seufzte. "
Miss, wie wäre es, wenn du dich fürs erste beruhigen würdest? Die Stimmung war schon vorher am sinken gewesen, du ziehst sie grad komplett in den Keller!”
Ihr wütender Blick wurde intensiver und an ihren Händen war nun zu sehen wie sich eine dunkelfarbige Magie zu sammeln schien. Das was aus ihrem Inneren überschwappte.
"
Ich hab für den Mist keine Zeit! Sag mir was du weißt!"
An dieser Stelle mischte sich Zareb ein, dem diese Entwicklung ganz und gar nicht gefiel.
"
Hey, komm schon! Sag es ihr doch einfach! Meine Intuition sagt mir, dass das aktuell das Beste für alle Beteiligten wäre!"
Siradda blickte für einen kurzen Moment zu Zareb herüber, ein kleines Zeichen dafür, dass sie seinen Einlenkversuch registriert hatte.
"
S-Sto--"
"
Ich will die Leute hier nicht auf die falschen Ideen bringen! Fordern und bedrohen ist eine Kombination, die hat hier keinen Platz!”, erwiderte die feurige Fee.
"
Ach, ist dem so? Schön, hol ich mir meine Antworten halt se-", antwortete Siradda bereit zu anderen, speziellen Methoden zur Informationsbeschaffung zu greifen. Doch sie wurde unterbrochen. Vom einen Moment auf den anderen fehlte auf einmal etwas und im darauffolgenden Moment hörte sie wie hinter ihr jemand auf den Holzboden aufschlug.
"
Junge Dame!", rief eine ältere Herrenstimme und alle Augen im Raum richteten sich weg von Siradda auf Miata, die mit dem Gesicht nach vorne auf den Boden gefallen war. Nun war es Siradda, die wie rausgerissen war, in ihrem Fall aus ihrem Wutanfall. Sie blickte fassungslos auf die regungslose Dämonin, als der Wirt um die Theke geeilt kam und begann sich um sie zu kümmern. Zuerst prüfte er ihren Puls, hielt kurz inne und nickte dann. Siradda verstand sofort, dass er ihren erhöhten Blutdruck gespürt hatte und damit eine Schlussfolgerung zog. Zu ihrer Überraschung kam es zu keiner abweisenden Reaktion, der Mann drehte sie auf ihren Rücken und begann zu versuchen sie wachzuschütteln. Es dauerte auch nur wenige Sekunden, da kam sie langsam wieder zu sich.
Aber selbst dann hatte sich der Schock bei Siradda noch nicht gelegt gehabt.
"
D-das... das w-wollte...", murmelte sie leise vor sich hin als Zareb schon an ihr vorbeiging und sich hinkniete. Er wedelte mit seiner Hand vor ihren Augen, diese reagierten aber nicht. Im nächsten Augenblick schnellte Miata in eine Sitzposition, selbst realisierend, dass sie ohnmächtig geworden war. Die Seelendämonin tätigte ein paar Schritte in ihre Richtung, da griff die mit ihr verbundende junge Frau sich ihren Kopf und igelte sich, was Siradda wieder zum stehen brachte.
"
Bring sie dort in die Sitzecke und bring ihr ein Glas Wasser.”, befahl der Besitzer der Bar seinem Bediensteten nach einem Schnippser. Es war zu spüren gewesen, dass sich irgendeine Magie sich aufgelöst hatte und Zareb konnte sich auch schon denken was für eine.
"
Und du hast ein Hausverbot. Verschwinde! Und löse auf dem Weg auch gleich deine Magie auf.” Siradda biss sich auf ihre Geisterlippen und drehte sich in Richtung Ausgang, bereit ihre Seelenverbindung aufzulösen, da hörte sie Miata etwas sagen, als ihr gerade aufgeholfen wurde.
"
Nein... Ich... ich will das... nicht."
"
Bist du dir da sicher?”, wurde sie besorgt klingend gefragt, worauf sie langsam nickte. Die Fee wandte sich zu Siradda, die wiederum verwirrt zwischen ihm und ihrem "Schützling" hin und her schaute.
"
Eine weitere Aktion wie eben und ich werde dich eigenhändig vor die Tür schmeißen. Haben wir uns verstanden?”
Ihre Verunsicherung und Befürchtungen zu den beiden Vorfällen waren nicht verschwunden, aber ebenso schwer wiegten in diesem Moment ihre Schuldgefühle. Was geschehen war, war keineswegs beabsichtigt, aber das war keine angemessene Entschuldigung. Sie nickte verstehend zu und setzte sich nach unten schauend hin. Dann schaute die Fee mit einer Frage zu Miata:
"
Reicht es dir auf dieser Seite zu bleiben oder möchtest du ein Gespräch 'Angesicht zu Angesicht'?”
"
Wenn es geht... zweiteres."
"
Geh drei Schritte in einer geraden Linie und sobald du eine Veränderung um dich bemerkst gehe einen weiteren. Merk dir mit welchem Fuß du beim dritten Schritt auf dem Boden aufkommst. Der vierte Schritt sollte mit dem anderen Fuß geschehen. Verstanden?”
Die Dämonin machte was ihr gesagt worden ist und insgesamt vier Schritte später stand sie nicht mehr in der materiellen Welt. Sie war überrascht, das hier war ihr sehr fremd.
"
Für den Rückweg darfst du dich mit ihm hier absprechen. Alleine sind dreimal in einer so kurzen Zeit mein absolutes Limit.”, erklärte er abschließend mit einem Verweis auf Zareb, der sich bereits wieder auf seinen Platz gesetzt hatte.
Langsam setzte sich nun auch Miata hin, gegenüber von Siradda auf eine Bank. Der Vorfall hatte diesen Ort ziemlich geleert gehabt, stellte sie fest. In die Augen der Seelendämonin zu schauen schaffte sie gerade nicht, auch sie schaute fürs erste nur nach unten.