Nach dieser für Noire anscheinend sehr peinlichen Demonstration der Zuneigung wandte Blanc sich an die restlichen Schwingen, er wollte mehr über sie erfahren. Korina nahm einen Schluck von ihrem Weinkrug und stand dann auf. In diesen 11 Tagen, in denen sie hier unter Iridaern gelebt hatte, waren ihre Fähigkeiten in der hiesigen Amtssprache um einiges gewachsen, weshalb sie sich zutraute, sich auf iridaisch vorzustellen. Blanc konnte zwar auch telvanisch, aber es wär blöd, wenn die restlichen Mitglieder, deren Fremdsprachen-Kentnisse bestimmt nicht so ausgeprägt waren wie bei den Anführern, nichts mit bekämen.
Korina sprach zwar mit einem syvicischen Akzent, der noch stärker war, als wenn sie telvanisch sprach, und auch um einiges langsamer als ein iridaescher Muttersprachler, aber anders als beim ersten Tag im Lager war ihre Grammatik viel passender.
"Hallo Blanc. Ich bin Korina Grausee. Als Noire in Killius-Stadt war, hat sie mir gewissermaßen das Leben gerettet, und weil ich mein Gedächtnis verloren hatte und sonst nirgendwo hin konnte, bin ich ihr hier her gefolgt." erzählte sie. Die wahre Geschichte konnte sie hier nicht verlauten lassen, da Kaithlyn und viele andere, für die sie nicht bestimmt war, anwesend waren, aber später würde sie Blanc zusammen mit Noire und Rouge wahrscheinlich im Privaten einweihen.
"Mein Gedächnis kehrte zurück, als ich von den Rittern hörte, die für Eure Befreiung als Verstärkung angeworben wurde. Oder besser gesagt, von der Anführerin der Truppe, die zu uns kam: Meine Schwester Kaithlyn." Daraufhin gab es eine Runde Applaus für die Ritterin und ihre Untergebenen, denn Dank der Kampfstärke des Pegasusordens und der klugen Führung der Ritter durch Kaithlyn war die Schlacht gegen Lyons Truppen um einiges glatter verlaufen, als man ansonsten hätte hoffen können. Kaithlyn beteuerte bescheiden, sie habe nur das Mindeste getan und ihrer Ritterpflicht gefolgt, doch das wurde vom Applaus übertönt. Schließlich fuhr Korina mit ihrer Vorstellung fort.
"Ich schulde Noire mein Leben. Deshalb habe ich bei dieser gefährlichen Befreiungsaktion an ihrer Seite gekämpft. Und ich werde ihr auch weiterhin beistehen. Wir sind schließlich Freundinnen."
Zwar war Korinas Grammatik viel besser als an ihrem ersten Tag in Iridae, aber an ihrem Vokabular haperte es noch ein wenig. Schon wieder hatte sie vergessen, dass es im iriadischen zwei Worte für "Freundin" gab,
Mia und
Nova, und letzteres verwendet. Und
Nova bedeutete... nun, es war wohl das einzige Wort, das Noires Gesicht in diesem Moment noch röter machen konnte.
Korina empfand einen sehr kurzen Moment der Stille. Sie sah ihre Schwester, die leicht verwirrt erst auf Amen, dann auf Noire blickte, dann einen verstehendes Lächeln aufsetzte und Korina anblickte. Kaithlyn schien das stumme
Was ist? aus Korinas Gesicht lesen zu können und sagte.
"Ach nichts, ich hatte wohl nur etwas verwechselt letztens. Herzlichen Glückwunsch, Korina." Die jetzt sehr verwirrte Korina richtete ihren Blick langsam auf Rouge, dann auf Blanc, und zuletzt auf Noire.
Wie es schien, war Shinra bereit, die Bestellungen der Geister an Amen weiter zu geben, und auch Diana schien sich an ein paar leckeren Happen zu interessieren. Zu Ninas Überraschung befand sich in der Nähe des Schützengeistes auch die fiese Nyx. Anscheinend hatten die beiden gelernt, einander zu tolerieren nach ihrer rabiaten ersten Begegnung, aber Nina traute der Illusionisten noch nicht über den Weg.
"Von allem etwas, würde ich sagen. Fleisch, Gemüse, all die guten Sachen, die wir seit unserem Dasein als Menschen nicht mehr hatten. Ich frag mich, ob Alkohol bei uns wirkt, das würde ich nämlich zu gerne mal probieren!" schlug die Dämonin vor.
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