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1 261

Samstag, 4. September 2021, 21:04

Die Frau gab eine Antwort ganz nach Zarebs Geschmack und er war ihrer Meinung auch in dem nächsten Punkt, der angesprochen wurde. Nachdem die Dame sich nur als "Mizuki" vorstellte, die sich bescheiden beschrieb, war er selbst an der Reihe.

"Mein Name lautet Shaquille Zareb Ashraf. Es reicht, wenn ihr mich mit "Zareb" ansprecht. Als gebürtiger Ghiseier bin ich in erster Linie mit der Wüste vertraut, doch seit einem Jahr hat es mich - wie auch bei euch allein - ins Ausland verschlagen.", antwortete er, während der Wüstenjäger ebenso die Faust des Armes, der nicht auf Mizukis Seite war, der Faust von ihr entgegenstreckte und sie sanft boxte.

Den Ausführungen danach nickte er zunächst einfach nur zu und setzte dann an ihnen an.
"Sie werden ihn je nach Tiefe der Wunde nicht innerhalb eines Tages wieder entlassen. Zumindest wenn dieses Krankenhaus die zu erwartenden Qualitätsstandards hat. Und es las sich für mich zumindest in der Zeitung, dass Herr Windbrooke nicht nur einen kleinen Kratzer davon getragen hat. Womit die Frage bliebe auf welcher Etage er ist und in welchem Zimmer... und welche Möglichkeiten wir zur Verfügung haben, um dahin zu kommen.", fasste er das zusammen, was sie an Wissen brauchten.

Er war es dann auch, der in dieser Richtung den ersten Schritt machte.
"Mir stehen fortgeschrittene Dämmerungsmagie, Kraftmagie mit einer Spezialisierung in Magnetmagie und Windmagie zur Verfügung. Zuletzt wäre da noch meine Fähigkeit in die Geisterwelt zu schauen, nur "leider"", er sprach das leider speziell aus, da es an sich ja was gutes war, "gab es zumindest eben, als ich das letzte Mal nachschaute, hier keine Geister." Er prüfte den Eingangsbereich ein weiteres Mal ganz kurz, aber es gab keine Veränderung. Mit einem Blick an seiner Sitznachbarin gab er dann die Fackel weiter.

1 262

Samstag, 4. September 2021, 22:16

"Dachte ich mir schon, selbst wenn er so stark ist wie das hören und sagen ihn beschreibt dürfte was in der Zeitung stand muss das schon ein gewaltiger Schlag gegen Ihn gewesen sein." kommentierte sie während er die offensichtlichste Fragestellungen und gesuchte Lösung ansprach: Welche Etage, welches Zimmer, wie kommen Sie dorthin. Die Fragen waren offensichtlich aber mussten einmal benannt werden und sie bezweifelte stark dass irgendjemand in diesem Krankenhaus willig sein dürfte dass zu erzählen wenn man etwas auf das Krankenhaus etwas geben durfte. Also war einfach "Fragen und Hingehen" schon Mal raus aus dem Rennen. Besonders nachdem die Empfangsdame sich wohl schon den ganzen Tag damit rumschlagen durfte. Wer weiß wie viele schon angefragt hatten.

Was dann jedoch von Ihm kam war eine Auflistung was Ihm zur Verfügung stand - und trau schau wem: Der gute Mann hatte es magietechnisch zumindest dick hinter die Ohren! Nicht nur dreierlei von Magie sondern auch noch die Möglichkeit in die "Geisterwelt" zu sehen. Mizuki war es nicht fremd aber sie konnte früher noch nicht wirklich damit arbeiten dass Leute in die Luft redeten wenn sie mit jemand einen Auftrag hatte, der genau das konnte in der Vergangenheit. Mittlerweile war es für sie etwas "Normales" wenn es jemand gab des es konnte - die Ereignisse von gestern Abend bedenkend, wo sie es als gewöhnliches Phänomen akzeptierte. Gerade letzteres nahm er traurig zur Kenntnis, denn das Krankenhaus schien leer von Geistern zu sein. Das konnte man jetzt positiv wie negativ sehen, Auslegungssache. "Muss ich mich ja schon fast schämen bei dem Angebot was du auffahren kannst. Aber gut, mit Magie bin ich erst im Laufe meiner Arbeit in Kontakt gekommen und nur durch Zufall hatte man "mein Potenzial" gesehen und mir beigebracht es zu realisieren. Von daher kann ich leider nur meine 'bescheidenen' Thermomantiekünste und meinen treuen Gefährten zur Verfügung stellen, was aber nicht heißt dass damit nicht die ein oder andere Sache möglich wäre - sowohl in als auch außerhalb des Gebäudes, nur eine Frage der Anwendung." erörterte sie schlicht und sah sich um. Besonders hielt sie die großen Türen vor ihnen in der Mitte des Gebäudes, neben der Rezeption als auch der große Raum Rechts vor der Treppe im Auge. "Streng genommen kann ich mir nur die Etage darüber vorstellen oder in den zwei Bereichen die wir hier sehen. Im Keller stelle ich mir keine Zimmer vor auch wenn es schwierig wäre von außen dort hinein zu kommen als in den oberen Stock. Vor uns dürften wohl Behandlungsräume sein, zumindest wenn man bedenkt das hier Patienten ein und aus gehen." - sie beobachtete natürlich das Geschehen und zumindest einmal konnte man erkennen dass Ein und Ausgehen passierte. Das war aber auch erstmal alles was sie "sehen" konnte. "Erst wäre also gut zu wissen wo wir hin müssen. Und sollten wir nach oben... von hier oder von außen. Noch zu viele Unklarheiten. Zumal ich kaum glaube dass sie uns mehr als einmal versuchen lassen etwas zu versuchen was wir nicht sollten also am besten nichts überstürzen .... Haaaaa. Ich wünschte ich könnte jetzt von meiner geliebten Pfeife Gebrauch machen aber das würde nur in einem Rauswurf ausarten." "Sichtlich" - also gespielt - niedergeschlagen beobachtete sie erstmal den "Patientenverkehr" weiter, in der Hoffnung erstmal nur dadurch etwas aufzuschnappen.

1 263

Samstag, 4. September 2021, 23:33

Thermomantie und treue Gefährten, wahrscheinlich ihre Waffen damit gemeint, waren alles was Mizuki beisteuern konnte. Das war tatsächlich nicht viel in Zarebs Augen, aber zumindest erweiterte es ihre Möglichkeiten. Ihre Analyse zu den Möglichkeiten, wo dieses Ratsmitglied stecken könnte machte Sinn und machte auch für den Wüstenjäger einen Erfolg auf dieser oder der oberen Etage fündig zu werden wahrscheinlicher.

"Hier drinnen könnte ich wohl für ein paar Ablenkungen sorgen und in dem Chaos könnten wir wohl auch zumindest unbemerkt irgendwo hinkommen, allerdings bringt uns das ohne seinen Aufenthaltsort erst einmal nichts. In dem Zimmer, wo diese Frau sitzt, könnten Daten zu finden sein, die uns die Information liefern, allerdings müssten wir dann dafür dort rein kommen, ohne bemerkt zu werden... Die Tür dahin liegt wahrscheinlich hinter der einen Doppeltür vor uns."

Zareb seufzte. "Und wer weiß, ob die Frau aufmerksam genug ist, sollte sie dort weg müssen, die Tür auch abzuschließen. Ich fürchte fast wir werden von draußen durch ein paar Fenster schauen müssen, möglichst unbemerkt, und auf etwas Glück hoffen... sag, was würde diese Pfeife denn machen?"

Nachdem Mizuki die Gelegenheit hatte darauf zu antworten, bemerkten er und damit wohl auch sie etwas Auffälliges. Ein Jugendlicher kam alleine durch den Eingang und ging Schnurstraks zur Empfangsdame. Das war an sich ja erstmal gar nichts auffälliges, da es sich um jemanden handeln konnte, der jemanden besuchen möchte. Aber dem Ghiseier sah, dass während der Junge noch durch die Tür ging von einem ernsten, verbissenen Blick zu einer fröhlicheren, netter ausschauenden Mimik wechselte.

"Ihr Termomanten könnt doch Wärmesignaturen wahrnehmen. Sag... fällt dir bei dem da etwas auf?", fragte der Wüstenjäger und würde Mizuki das prüfen können - was bei einer Einzelperson, die beim Schalter stehend genug Abstand zu den meisten anderen Signaturen haben sollte, leicht fallen sollte - dann würde sie erkennen, dass der Junge ziemlich hitzig drauf ist.

Wieder hörte Zareb mithilfe einer Verstärkung seiner Hörkraft mit und würde sinngemäß wiedergeben, was er hören würde. "Entschuldigen Sie, aber dürfte ich zu Meister Windbrooke? Ich bin einer seiner Schüler und würde sehr gerne wissen, wie es ihm geht!
Die Frau, die Mizuki und Zareb zuvor hat abblitzen lassen war im ersten Moment damit am Kämpfen mit sich wieder entnervt zu reagieren - immerhin war das vor ihr kein Erwachsener - wurde aber mit dem zweiten Satz lockerer. "Oh, einer seiner Schüler? Wie ist ihr Name?" Sie holte eine Liste hervor, offensichtlich gab es Vorkehrungen für bestimmte Arten von Besuchern.
"Theo Barnes!

Die Frau ging die Liste ab und nach einer kurzen Pause - Zareb hörte ein "Hm?" zwischendurch - kam eine Reaktion. "Tz, da muss ein Fehler unterlaufen sein. Bitte fragen sie nicht. Einer unserer Angestellten wird sie gleich zu seinem Zimmer begleiten." Theo nickte und fing an auf der Stelle zu warten, während die Frau hinter dem Schalter jemanden in ihrem Raum etwas zu sagen. Offenbar, wie Zareb mithörte, die Anweisung zum eben genannten Mitarbeiter.

"Mizuki... wie weit kannst du ihn verfolgen?" Zarebs Blick wurde ernster. Er musste nichts sagen, um anzudeuten, dass er ein schlechtes Gefühl bekam bei diesem Jungen.

1 264

Sonntag, 5. September 2021, 21:30

Mizuki stimmte soweit zu, alles was ihnen die Möglichkeit gab aus Chaos einen nutzen zu stiften brachte ihnen nichts solange sie nicht wissen wohin. Und an der Rezeption an Infos ranzukommen war ein Glücksspiel - bedenken dass da noch ein paar weitaus mehr Faktoren hier einspielten. Nicht nur dass sie nicht wussten wie gewissenhaft diese arbeitete und solche "Einsichtnahmeversuche" unterband. Zu unsicher wie sie fand, was auch Ihr gegenüber so ähnlich sah. Sein Interesse an der Pfeife war dahingehend etwas irreführend aber sie winkte recht zügig ab. "Oh, das ist nur eine gewöhnliche Raucherpfeife aus meiner Arbeit. Nichts Spezielles. Aber ich könnte nun wirklich einen Zug davon benötigen, was hier drinnen ja bekannter Weise nicht erlaubt ist.".

So locker wie sie das abwinkte spielte sich etwas ab, was anscheinend ihre Aufmerksamkeit erhaschte - wohl besser gesagt von beiden. Seine Frage war für sie eine Lappalie "Wenn mir etwas auffallen würde dann vermutlich dass seine Signatur ungewöhnlich hoch ist." - Im Vergleich zu allen anderen, die unter den gleichen Umständen der Temperaturen hier leiden sollten war seine definitiv höher als "Normal". Das war der Moment wo auch Mizuki von ihrer ach so Frohsinnigkeit in den "Arbeitsmodus" überging und den Jungen fixierte. Entgegen Zareb, von dem Sie noch nicht wusste was dieser gerade trieb, konnte sie nur anhand dessen, was passierte erkennen dass sich Ihr Verhalten ungewöhnlich änderte. Das war erstmal nix besonderes wenn es um etwas Normales ging – normale Anliegen kann sie ja Freundlich abarbeiten - aber sie blieb aufmerksam. Diese Aufmerksamkeit wurde dann erst wieder etwas abgelenkt von der Frage ihres "Partners" - die sie recht kühn beantwortete mit einem sicheren Ton "Ohne Probleme überall hin wo du möchtest. Selbst wenn die Person anfangen sollte ihre Magie oder ihre Temperatur zur unterdrücken bin ich in der Lage weiter zu verfolgen zu einem Grad. Besonders da ich mir seine Signatur gerade ganz genau eingeprägt habe. Muss ja meinem Titel gerecht werden nicht? Ich vermute mal unser Warten wurde unerwartet unterbrochen, huh?"

@Tobi:

1 265

Sonntag, 5. September 2021, 22:29

Eine normale Raucherpfeife. Zareb hatte irgendwas mehr besonderes erwartet, als diese Frau sie extra erwähnt hatte. Seine Vermutung bezüglich des Jungens wurde allerdings bestätigt. Er lügt der Empfangsdame mit guter Wahrscheinlichkeit etwas vor und kommt damit sogar durch. Die Frage ist: Wieso? Dem Blick von ihm, als er hineinkam, nach zu urteilen in jedem Fall nichts gutes. Mizuki konnte in diesen Augenblicken gut sehen, dass ihr Partner ähnlich wie sie bereit war schnell von einer lockeren Haltung zu einem "jetzt wird es ernst" Modus zu wechseln. "Ja, aber lass uns erst einmal schauen in welche Richtung es für den Burschen geht.", war sein erster Gedanke dazu. Sogleich werden sie mehr zur richtigen Ebene wissen... und tatsächlich kam der Mitarbeiter und machte sich im Schritttempo in Richtung der Teppen.

"Sofern sie keine magische Lösung haben, werden sie einen Patienten wie Nergal nicht in ein Zimmer ohne Fenster sich ausruhen lassen, sonst kann die Luft beim Lüften nur mäßig zirkulieren. Prüf nach in welche Richtung sie oben als erstes gehen, wir folgen ihrer Position außen und versuchen dann von dort aus über das Fenster erstens die Lage innen zu beobachten und im Notfall dringen wir mit Gewalt ein."

Zareb war bewusst, dass er mit der Strategie darauf pokerte, dass dieses Krankenhaus wie jedes andere gewöhnliche auch arbeitet. Wenn Nergal in einem zentralen Zimmer liegt, dann werden sie nicht schnell genug umkehren können. Allerdings würden sie andersherum, wenn sie nun hier abwarten würden, wahrscheinlich nicht schnell genug vor Ort sein, wenn sie erst rauslaufen müssen, dann ums Haus rennen und dann auch noch zu dem richtigen Fenster hoch müssen. Zumindest darauf basierend, dass dieses Ratsmitglied nicht damit rechnet sich verteidigen zu müssen.

Den Ärger, den sie sich bei einem gewaltsamen Eindringen einhandeln könnten, schob er dabei auch fürs erste gedanklich zur Seite. Das hatte nun wahrlich eine geringe Priorität.

1 266

Montag, 6. September 2021, 19:02

Sie beobachtete das Geschehen während sich der Junge als auch die Krankenschwester gegen die Richtung der Treppen bewegte. Sie sollten abwarten wo sie hingehen, was zuerst nicht schwer zu beobachten war, als Sie die Treppen nach "Oben" nahmen. Danach war der Plan relativ simpel. Sehen wo Sie sich hinbewegen und nun von außen hoffen dass sie etwas sehen können, wenn nicht sogar hören und notfalls von außen eindringen. "Klingt gut. Geht doch nichts über etwas Wagnis im Beruf" - begann sie anzusprechen nachdem Sie aufstand und in Bewegung setzte, vorher aber noch sprach "Hoch, eine Kurve nach rechts, dann weiter in den hinteren Bereich gerade aus. Vermutlich also irgendwo im hinteren, rechten oder gegenüber liegenden Bereich, je nach Zimmer oder Raumaufbau" - und würde gemeinsam mit Zareb sich genau in den äußeren Bereich begeben. Mizuki hatte keine Probleme sich in Grauzonen oder wenn es notwendig wird mal in gesetzbrechende Gefilde zu wagen wenn es notwendig ist, das richtige zu tun. Und niemand wäre geholfen wenn dem Mann, der wohl am meisten Licht in diese verrückte Situation bringen könnte, jetzt auf einmal "umkippt" weil etwas nicht vorhergesehenes passiert - wie ein Junge der nicht ins Schema passt. "Ob es schlimm wäre wenn wir etwas Krach machen würden um einzudringen falls uns keine Zeit für "freundliche Gespräche" bleiben? Ich bin nicht gerade die filigranste Söldnerin was das anbelangt aber ich hab meine Wege." sprach sie rhetorisch an - bewusst zu zeigen dass sie keine Hilfe bräuchte Höhen zu umgehen wenn notwendig - wie beispielsweise Zareb wohl durch seine Windmagie oder durch die Dämmerungsmagie lösen würde.

1 267

Dienstag, 7. September 2021, 20:21

Mizuki stimmte dem Plan zu und machte sich sogleich daran die Bewegungen des Jugendlichen im oberen Stockwerk zu verfolgen. Den Ansagen folgend begaben sich die beiden also nach draußen, um hinter das Krankenhaus zu kommen, wozu es auch Wege gab, denn dort wurde der Müll des Krankenhauses in großen Tonnen gesammelt. Diese interessierte Zareb allerdings im Moment nicht. Viel mehr machte er einen Blick hinter sich, um abzuschätzen wie weit die Hauswand hinter ihnen entfernt war.
"Das ist mehr als ausreichend.", kommentierte er für einen Moment laut das was er sah, ehe er zuerst seine beiden Arme zu jeweils einer der Mauern ausstreckte. Es war für ihn zwar nicht unbedingt notwendig, aber es machte es einfacher und schneller die Magnetfelder aufzulegen. Als nächstes zielte er zuerst auf einen Punkt hinter ihnen und dann auf seine Füße und wiederholte dies bei Mizuki und ging dann sogleich zur Demonstration über. Er hatte keine große Zeit für Erklärungen. Er ging näher an die Rückseite des Krankenhauses und setzte einfach einen seiner Füße darauf und dann den anderen, ohne den anderen wieder abzusetzen. Er begann die Mauer hinauf zu gehen, als wäre es der Boden.

"Mach es mir nach, aber Vorsicht: Die Schwerkraft wirkt weiterhin auf uns. Erschaffe oben am Fenster zwei feste Eisflächen, auf denen wir absetzen können."

Aufgrund der Schwerkraft musste man beim Hochgehen auch Kraft aufwenden, doch es war nichts, was die beiden nicht stemmen konnte - zumindest schätzte er Mizuki so ein.

Windmagie wäre zwar auch eine Option gewesen, aber da sie damit auch die Fenster zum rattern bringen würden, würden sie sich nur auf sich aufmerksam machen. Damit war dieser Weg die lautloseste Variante.

"Ich weiß, es ist schwer sich so auf die Schnelle eingewöhnen zu müssen, versuch aber zügig oben zu sein."
Seinetwegen konnte sie auch eine eigene Methode nutzen, solange sie lautlos blieb.

1 268

Dienstag, 7. September 2021, 20:41

Dass der Weg sie letztendlich zu der "Müllhalde" des Krankenhauses führte wo auch die Fenster waren die sie wahrscheinlich ansteuern würden war nichts was sie beeinflussen konnten und Sie wäre die letzte die sich darüber beschweren würde, wo sie doch in den ärmsten Verhältnissen aufgewachsen und das ja noch angenehm war. Sie blickte nach Oben wo sie entsprechend der Wärmesignatur folgend vermutete dass es zu dem Gehmuster passen würde und überlegte bereits wie sie nach oben kam. Vermutlich nicht lautlos genug wenn jemand in der Nähe stand also war das nichts was sie direkt lösen könnte. Ihr Blick wandte sich auf Zareb, der die Wände kommentierten zuerst ansah und dann mit beiden Händen berührte. Auch berührte er etwas hinter ihnen, seine Füße als auch Ihre Füße und begann seine "Methode" vorzuführen. Sie beobachtete Ihn dabei in Ruhe während Sie zusah, wie der gute Mann einfach die "Wand hochging" - Auslegungssache aus dem Winkel von dem sie stand aber es war eine Methode die besser als die Variante wäre, die Sie nutzt, wenn sie es nutzen würde. Seine Warnung dass es nicht ohne "Nachteile" war, nickte sie zu, während sie Zareb folgte. Natürlich war das erstmal eine Eingewöhnung deswegen testete sie es erst mit ein, zwei Schritten, schien aber zumindest sich schnell anpassen zu können denn Sie folgte Ihm, wenn auch noch nicht so begabt wie er, die Mauer hoch, während sie für beide eine entsprechende Eisfläche bildete - stabil aber nicht rutschig, wäre ja das letzte was sie gebrauchen könnten.

Er war natürlich der erste, doch sie schloss kurz darauf an und blickte vorsichtig testend erstmal in das Zimmer, wo, als sie reinspähte, die Tür sich öffnete und nur eine Person in den Raum begann reinzugehen. Der kleine Junge. Die Krankenschwester, die sie auch "verfolgte" - wenn auch nur zweitrangig, war nicht gefolgt. Die seltsamen Ereignisse häuften sich, doch noch wussten sie nicht was hier vor sich geht und einfach "reinplatzen" war noch nicht außer dieser "Junge" würde etwas sehr, sehr dummes von sich geben oder etwas gleichwertig gefährliches vorhaben was ihren einzigen direkten "Kontaktmann" gefährden könnte.

@Tobi:

1 269

Dienstag, 7. September 2021, 21:47

Zareb sah dasselbe wie Mizuki, doch er brauchte einen Moment, um den Patienten zu finden, der hier untergebrahct ist. Eigentlich hatte das Zimmer zwei Fenster, aber vor dem anderem war eine Gardine. Nun musste er seitlich reinschauen, um einen großen Mann in einem Bett liegend zu sehen. Es passte perfekt zu der Beschreibung, die er gehört hatte, als er nach dem Aussehen des gesuchten Mannes gefragt hatte. Das war Nergal Windbrooke.

Der Junge hatte ihn natürlich ebenfalls schon gesehen. Er bewegte sich im Schritttempo auf den Mann zu, mitsamt dem finsteren Blick wieder. In dem Moment, wo er einen Dolch aus Dunkelheit in seiner Hand formte, hatte der Wüstenjäger genug gesehen. "Oh nein, das wirst du nicht.", murmelte er vor sich hin. Er ging sofort einen Schritt zurück, zauberte sich so schnell er konnte einen zweihändigen Hammer aus Dunkelheit in seine Hände und schmetterte diesen gegen die Fensterscheibe, die sofort zerbrach.

Der Jugendliche schaute erschrocken in die Richtung des Geräusches, doch begann in dem Moment auf Nergal zuzulaufen, als er einen Mann gehüllt in einem Mantel Dunkelheit - das war zuvor Zarebs Hammer, den er schnell vor seiner Nase umgeformt hatte, um sich vor den Glasscherben zu schützen. Mizuki gab er keine Zeit zu reagieren, er sprang sofort nach dem Fensterbruch in den Raum, denn er hatte es sehr eilig das da zu unterbinden. "Lass diesen Mann in Ruhe!" Er sammelte bereits Wind in einer seiner Hände, um diese dem Jungen sofort entgegenzuwerfen. Es würde knapp werden, die Ablenkung hatte nur kurz gewirkt und dieser Theo war fast in Stechreichweite. Dann aber - auf einmal - stoppte er, als er in seinem Augenwinkel etwas entlang der Wand des Fensters erblickte. Da war ein schwebender Eisspeer auf ihn gerichtet.

Dieser Moment reichte aus, damit der Jugendliche Nergal erreichen konnte. Zareb stand zudem Mizuki im Weg... was ärgerlich war, aber kein Problem, denn in dem Moment, wo Theo in Nergals Hals stechen wollte, da wurde der Arm des Jugendlichen gepackt. Vom Ratsmitglied, im Liegen. Der Kraftunterschied war auch ohne jegliche magische Verstärkung zigmal höher, der noch junge Attentäter hatte keine Chance so weiterzumachen. Entsetzt blickte dieser in das Gesicht seines Zieles, welches offenbar hellwach war und sich nun aufsetzte - den Arm des Jungen nicht loslassend.

"Das ist aber nett, dass ihr mich besuchen kommt.", begrüßte er mit einem ganz und gar nicht erfreut klingenden Tonfall zuerst mit einem Blick auf "Theo", dann auf Zareb und dann in Richtung Fenster. Wenn Mizuki zurücksehen würde, würde sie erkennen, dass Nergal ein ganzes Stück angepisster blickte, als er von dem Jugendlichen auf sie und Zareb blickte.
"Wie wäre es mit einer schnellen Vorstellungsrunde? Na los, ihr beide fangt an, wer der Junge da neben mir ist kann ich mir bereits denken." Nergal klang schon ein Stückchen netter, wobei das offensichtlich nur Show war. Das war unteranderem daran zu erkennen, dass aus einem Eisspeer drei wurden.

In just diesem Moment kam der Mitarbeiter in den Raum gerannt, der eben noch "Theo" begleitet hatte. Dieser wollte grad fragen, was zu erwarten war, war dann aber einerseits von dem ersten Blick, den er hatte - dieser galt Zareb und Mizuki, die er als erstes im Blick hatte - überrascht und zweitens einen Satz von Nergal, mitsamt tödlichen Blick später wieder in Fluchtstimmung. "RAUS. Wir werden später etwas zu besprechen haben." Zweifellos, dahcte sich Zareb. Das ist Nergal und dieser Mann brauchte tatsächlich keinen Augenblick, um mit seiner autoritären Art sofort die Kontrolle über die Situation an sich zu reißen. Im Bett eines Krankenhauses.

Etwas fiel dem Wüstenjäger aber bereits auf, aus irgendeinem Grund war die Bettdecke von Nergal an dem Schulterteil seiner Krankenhauskleidung angebracht. Zumindest auf der einen Seite, wo er gerade keinen Jungen festhalten musste.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tobi« (7. September 2021, 21:49)


1 270

Dienstag, 7. September 2021, 22:42

Wirklich Zeit hatten die beiden nun wirklich nicht, wohlgemerkt schon alleine deshalb, weil sofort, nachdem die Tür zu ging der Junge vor Ihnen wie schon fast erahnt einen Schattendolch formte. Wunderbar wie aus dem Bilderbuch und das gesamte Klinikpersonal hat nichts mitbekommen. Schöne Magierstadt dachte sich die Söldnerfrau, die bereits bereit war in Action zu springen, doch ihr Gegenüber war schneller - schneller als sie zum Reagieren aber die Zeit musste sie nutzen um sich selbst von den Glassplittern zu schützen die er verursachte, was durch eine einfache kurze Manipulation ihrer Eisfläche unter sich schon löste, um diese direkt danach zu lösen um nachzukommen, besonders als er schon schrie dass er dem Angreifer nicht die Chance geben wird. Das einzige was sie mitbekam als sie das Fenster selbst erreichte und durchsteigen wollte, dass der Junge mit dem Dolch von einem kräftigen Arm einfach gepackt wurde - von der Person die er gerade erwischen wollte während sie die Person aufrichtete - und deutlichste schlecht gelaunt war als er sie anblickte - besonders als sie am Fenster stehenblieb. Mimik, Blick und Aussage zeigten der erfahrenen Söldnerin genug dass sie hier gerade nicht am längeren Hebel saß, besonders als sie im Zimmer einen Eisspeer entdeckte - der gegen Zareb gerichtet war. Am liebsten hätte sie wirklich einen Zug von Ihrer Pfeife genommen aber sie glaubte dass das gerade nicht der richtige Zeitpunkt war. Also blieb sie direkt am Fenster wo sie gerade noch durchstieg, direkt stehen und blieb regungslos stehen, mit einem mehr als seltsam amüsierten Blick.

Als dann seine äußert freundliche Frage kam wo aus einem nun auch drei Eissperre wurden wollte Mizuki schon antworten doch diese höchst angespannte Situation wurde von der nun hellhörig gewordenen Krankenschwester mit einem Blick und einer sehr klaren Aussage aus dem Zimmer verwiesen wurde. Die Situation wäre absolutes Gold gewesen wenn sie nur Zuschauer gewesen wäre aber sie war nun Teil der Schauspielercrew und kurz davor für immer die Bühne zu verlassen! Gibt es denn nichts Aufregenderes?! So zumindest wirkte sie als sie schon fast beschämt berührt auf die ganze Lage leicht schmunzelte. "Mizuki. Söldnerin. Melsiya. Mein seit etwa 5 Minuten bekannter Freund hier ist Zareb. Wir wollten Sie beide aus eigenen Gründen sprechen durften aber laut Personal leider nicht zu Ihnen also warteten wir im Empfang. Und wir hatten diesen Jungen verfolgt - wenn auch etwas orthodox - der anscheinend berechtigt etwas vorhatte aber das war ja mehr als unnötig wie ich sehe..... Haaaahaaa. Wahrlich kein guter Start für das erste Kennenlernen." Dabei lächelte sie Ihn putzmunter an und stemmte eine Hand an ihre Hüfte während die andere locker herabhing. Man könnte meinen die gute hatte all ihren Sinn für "Gefahr" irgendwo aus dem Fenster geworfen oder schon längst verloren. Könnte man. Tatsächlich nahm sie das alles hier aber Ernst genug. Soviel zum Thema einfach mal reden und weiter auf das vorbereiten, was noch kommen wird aber so scheint es als hätte sie sich gerade komplett in das Wespennest gesetzt, dass hier gerade in dieser Stadt brodelte. Genauso wie Ihr noch frischer Bekannter Freund.

1 271

Dienstag, 7. September 2021, 23:54

Mizuki bemerkte, dass hier nun Vorsicht angebracht war und verhielt sich dementsprechend indem sie die gewünschten Informationen preisgab. Selbiges galt für Zareb, der seine Daten ergänzte.
"Wie sie bereits sagte ist mein Name Zareb, wobei das nur ein Teil des Ganzen ist. Shaquille Zareb Ashraf ist mein Name. Wüstenjäger. Um genauer zu sein patrouilliere ich regelmäßig am ghiseischen Urwald entlang. Zumindest tat ich dies bis vor einem Jahr."
Nergals Augen schauten zuerst schärfer auf Zareb. Wenn Blicke töten könnten...
"Bei deiner Freundin stören mich grad noch das Fehlen eines Nachnamens und die Allerweltsberufung "Söldner". Einerseits will ich hoffen, dass da noch mehr kommt, was meinen Verdacht beschwichtigen könnte, andererseits würde ich gerne wissen, was jemand wie du so weit im Norden Alorias verloren hat."

Man könnte fast meinen dieses Ratsmitglied hatte bereits vergessen, dass derjenige, der hier eben noch tatsächlich versucht hatte ihn umzubringen wortwörtlich in seiner Hand war und eigentlich mehr Aufmerksamkeit verdiente - auch wenn dieser vor Angst im Moment erstarrt war - , doch das kümmerte den Wüstenjäger im Moment recht wenig. "Ich würde euch gerne etwas zeigen, aber dazu müsste ich etwas aus meiner Hosentasche holen..." Nergal nickte und der Mann aus der Wüste holte vorsichtig, unter dem wachenden Blickes des Hünen, aus seiner Tasche eine Halskette heraus, an der etwas hing. Daran war ein Stein befestigt. Zareb hielt diese so, sodass der Stein neben der Halskette hing, die er im Moment trug. Die Steine sahen gleich aus, aber der am Hals war deutlich größer, der in Zarebs Hand war gerade Mal so groß wie eine kleine Murmel.

"Und das ist?", wurde interessiert gefragt und die Antwort sollte der Erzmagier auch bekommen. Der Wüstenjäger atmete einmal tief ein und aus, ehe er zu der Antwort kam: "Es sieht wie ein normaler Stein aus, es ist aber Feenhandwerk. Feenhandwerk, welches verhindert, dass die fluchartige Magie von Feen, die in Besitz von Name, Wille, Stimme oder andere seeleneigenen Sachen einer Person gekommen sind, Wirkung hat. Sie nutzt sich mit der Zeit ab und umso mehr, wenn die Fee aktiv versucht ihren Einfluss geltend zu machen."

"Theo" schluckte einmal, als ihn diese Worte aus seiner Paralyse befreiten und auch Nergal blickte überrascht. Er machte große Augen.
"Warte... soll das bedeuten..."
Auch wenn sein Gegenüber derjenige war, der den Ton hier angab, nahm Zareb ihm das Wort ab.
"Ja, ihr habt dies richtig verstanden. Als ich noch sehr jung habe ich offenbar, ohne dass es mir wirklich bewusst war was ich da tat, unter dem Einfluss von Rabeneltern einer Fee all das verkauft, was ich eben genannt habe. Meinem Mund darf nur das entkommen, was man mir erlaubt, mein Wille ist wie eine Puppe an den Fäden eines Puppenspielers gebunden und obwohl ich einen Namen nennen kann, bin ich doch namenslos. Oder so wäre es zumindest ohne diesen Schutzmechanismus. Und vor eben diesem einem Jahr wurde mir das alles bewusst gemacht und nun bin ich auf einer von dieser Fee eingefädelten Jagd nach ihr. Und im Zuge dieser bin ich durch einen Tipp auf euch verwiesen worden. Wenn ihr wollt werfe ich euch dieses so gut wie aufgebrauchte Exemplar rüber. Auch wenn es nicht mehr lange halten würde, wenn ich es tragen würde, es beinhaltet immer noch mächtige Feenmagie. Jemand so in der Magie erfahrendes wie ein Erzmagier dürfte selbst ohne Fachwissen erkennen, dass in diesem Ding keine für einen Menschen normale magische Energie geladen ist." Nergal ließ den Jugendlichen los und forderte mit einer ausgestreckten Hand, dass ihm das Teil zugeworfen wird, was dann auch geschah. Zur selben Zeit trat "Theo" ein paar Schritte nach hinten zurück.

"Wer auch immer mich tot sehen möchte hat da ja wirklich eine gewaltige Desinformationkampagne am Laufen, wenn bereits Gerüchte gestreut werden, dass ich mit Feen und dergleichen zu tun habe. Ayres Lepore ist die Expertin in diesen Dingen und nach all den Geschichten, die ich gehört habe - wozu deine nun dazu gehört - kann es gerne dabei bleiben. Aber was dieses Objekt angeht, ich spüre tatsächlich eine für seine Größe auffällig potente Magie. Dies zu faken könnte möglich sein, aber deine Geschichte ist mir so bunt, ich möchte dir glauben."
Er warf zuerst das Objekt an seinen Besitzer zurück, der es fing, schaute dann aber zu Mizuki, die eben erst gesagt hatte, dass sie Zareb erst seit fünf Minuten kennt. Entsprechend bedeutet Vertrauen in ihn nicht gleich Vertrauen auch in ihr.

1 272

Mittwoch, 8. September 2021, 00:57

Mizuki's Vorstellung war nicht ganz die, die der Erzmagier vor Ihr hören wollte, aber sie wusste dass sie gerade die Lippen geschlossen halten sollte und musste, während als erstes Ihr neuer Freund im wahrsten Sinne des Wortes geröstet wurde. Seine Geschichte war etwas erstaunlich. Besonders als er ein kleines Amulett aus seiner Tasche holte und vorzeigte - Es war mehr eine Halskette, mit schonen, kleinen Steinen und einem größeren Stein am Halsbereich. Man könnte meinen es wäre ein ganz gewöhnliches Schmuckstück. Doch die Erklärung bringt mehr Licht ins Spiel, besonders als die Erklärung verlangt wurde. Ein Schutz-Amulett das verhinderte, dass Personen die durch den Einfluss einer Fee alles verlor, davon nicht betroffen war. So verstand sie es zumindest und blickte zum ersten Mal etwas ernster als bisher, was der Situation geschuldet vielleicht auch mal nötig war. Besonders als er erklärte was es bedeute. Er selbst ist Opfer von so einem traurigen Schicksal gewesen und nur durch einen Wink des Schicksals vor einem Jahr wurde Ihm das aufgezeigt - und die Zeit nutze er um die Fee zu jagen, die ihm alles damals gestohlen hatte durch den Zusammenfall von all den unglücklichen Ereignissen - während sein Grund für das Aufsuchen war, dass Nergal wohl etwas zu besagter Fee wüsste. Er forderte letztendlich auf dass ihm die Kette zugeworfen wird, was notwendig machte dass der Junge losgelassen wurde, dieser aber sich nur von Ihm entfernte und erstmal nichts tat. Sie hatte definitiv ihre Augen auf diesen kleinen Mann, auch wenn sie eigentlich die letzte Person sein sollte in der aktuellen Lage die das tat.

Schlussendlich gab es einige Informationen, die schon etwas Licht in ihr Anliegen vorab brachten. Anscheinend war wirklich etwas Größeres am Laufen und das was bisher geschah oder bisher passieren sollte war wohl nur die "Spitze" des Eisberges. Aber schlussendlich schien Ihn die Geschichte so weit gehend, gerade auch in Hinblick auf die Magie die er aus dem Amulett wohl entnahm, dass Zareb fürs erste glaubte und das Amulett zurückwarf. Danach war der Blick auf Sie gefallen. Zunickend holte sie etwas weiter aus, jetzt da sie ja genau aufzeigen sollte warum sie nicht gleich die Spitze des Speeres sehen sollte der unscheinbar wie ein Henker sie bereits begutachtete und beäugelte. "Ein vollständiger Name wäre dann wohl Mizuki Watanabe. Zu meiner Berufung ist es genau das, was ich sagte: Söldner. Ich stamm aus armen Verhältnissen. Lebte mit meiner Familie in den Slums, das einzige was uns über Wasser hielt war die Arbeit von allen und die meines späteren Lehrmeisters, der als Söldner uns finanziell immer wieder im Rahmen, was für uns viel wahr, unterstütze und ich letztendlich den alten Greis solange belästigte bis er mich zum Lehrling nahm. Und nun bin ich auf Wegefindung um mehr über die Welt außerhalb meiner Heimat zu erfahren ... so die Geschichte die jeder gesagt bekommt von mir welche auch der Wahrheit entspricht, aber noch einige Dinge auslässt." soweit erzählt sie das ganze recht sorgenfrei und lächelnd - Sie lehnte sich langsam zurück an das Fenster und holte etwas weiter aus, wobei sie etwas ernster wurde.



"Meine Grundnatur denen zu helfen die sich nicht selbst helfen können entspringt aus meinem wahren Empfinden weshalb ein Grund warum ich hier bin letztendlich dieses sich immer mehr bestätigende "Unwetter" zu verstehen um darauf später reagieren zu können. Und damit meine ich eure Situation von letzter Nacht. Die Situation mit den attackierten Studenten durch einen Dämon mitten am Tag gestern und nun ein zweites, versuchtes und gescheitertes Attentat auf euch ... wobei ich sagen muss dass das von gestern Nacht wohl deutlich mehr Schaden anrichten konnte als dieser Versuch hier." dabei deutete sie mit einem Finger auf den Jungen, den sie weiterhin im Visier mithatte, aber Blickkontakt mit Nergal hielt. Sie hatte keine Angst. Sie hatte Respekt. Und das zeigte sie. Sie war niemand der einfach so "Einzuschüchtern" war - das hatte Gründe. "Von daher ist also mein zweiter Grund an der Quelle des letzten großen Ereignisses selbst nachzufragen was genau für ein großes Ereignis hier gerade zusammen brodelt damit ich entsprechend versuchen kann so viele unschuldige Menschen aus diesem Schlamassel rauszuhalten wenn ich schon einmal hier bin." - und das war der Moment wo sie nun völlig ernst blickte - "Und der wahre, selbstgefällige Grund warum meine Wenigkeit so weit weg von ihrer Heimat am Reisen ist, ist schlichtweg dass ich auf der Jagd nach einem Verbrechersyndikat aus meiner Heimat bin, die sich hier in Aloria abgesetzt haben sollen. Und nach meinen Informationen waren Sie wohl hier bereits einmal tätig in der Vergangenheit also räume ich von hinten heraus auf und verfolge Spuren. Ich reise also unter einen Deckmantel und gebe schon mehr Preis als ich eigentlich wollte aber was nützt es mir wenn ich hier und jetzt sterbe und die Aufgabe liegenbleibt und die Bastarde ihr Spielchen weiter spielen können. Vielleicht hört gerade jemand all das und alarmiert diese jetzt oder später wenn wir vier fertig sind. Probleme die ich dann angehen muss wenn ich damit konfrontiert werde also was Solls. Und wer weiß, vielleicht hängt das was hier gerade passiert sogar mit meinen wahren Zielen zusammen und ich kann direkt loslegen mich in das Getümmel zu stürzen" am Schluss kam wieder die lockere, strahlende Mizuki durch aber der Kern blieb: Was nützt es Ihr wenn sie hier und jetzt aufgehalten wird und nicht einmal ansatzweise ihr wahres Ziel verfolgen konnte. Und für solche Eventualitäten war sie ja herzlich vorbereitet.

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Mittwoch, 8. September 2021, 20:09

Nergal blieb bei dem ersten Teil der erneuten Vorstellung sowie zuvor und so blieb es auch bis Mizuki weiter ausholte und auspackte. Sein anfänglicher Verdacht bestätigt, dass "Söldner" wieder einmal nur eine Deckung für etwas anderes war, war bestätigt, bezog sich dann aber wieder als er hörte, dass dieses Verbrechersyndikat sich hier abgesetzt habe.

"So so, ein Verbrechersyndikat, das hier aktiv gewesen sein soll? Sag, nach deinen Informationen was ist der frühste Zeitpunkt zu dem sie hierzulande gehandelt hatten?"
Ungefähr drei Jahrzehnte bekam das Ratsmitglied als Antwort zu hören.

"Also genug Zeit, um in den Schatten Einfluss zu gewinnen. Dass unsere Interessen miteinander verknüpft sind ist also durchaus möglich..." Der Hüne ging kurz in sich, gab dann aber seine Antwort, während er gleichzeitig die Eisspeere verschwinden ließ. "In Ordnung, ich will euch vertrauen. Zua-"
In diesem Moment platzte es aus dem Jugendlichen raus. Seine Wut begann größer als seine Angst zu werden und mit viel Zorn in seiner Stimme mischte er sich ein. "Und dir Dreckssack soll man vertrauen?! Du bist doch genauso sehr einer der Gründe für dieses ganze Chaos!”, schrie er hinaus und Nergals, Zarebs - und wohl auch Mizukis - Fokus wechselte auf den Jungen. "Wie wäre es, wenn du Klartext redest, Amid Larmanet? Was du von deinem Vater hieltest war wohlbekannt, weswegen ich mich bereits wundere warum gerade du Rache für ihn ausüben möchtest. Aber selbst abseits dessen, was bringt dich zu dieser Behauptung?"

Von Nergals ernsten Blick ließ sich der mutige Junge, der offenbar nicht "Theo", sondern "Amid" hieß und begann zusammenzufassen, was gestrige Nacht geschehen war - ohne Rhord und Noire namentlich zu erwähnen, wobei er durchblicken ließ, dass einer von ihnen ein (gutartiger) Dämon war, der selbst großes Interesse daran hat das Mysterium dieser Stadt zu lüften. Für seine damals verschwundene Freundin, aber auch um seine anderen Freunde zu retten. Hauptaugenmerk war bei Amids Erzählung Nergals Treffen mit diesem Braig, der den beiden anderen alleine durch die Steckbriefe ein Begriff sein sollte. Zum Ende seines Monologes zeigte er auf das Ratsmitglied.

"Ich weiß nicht, was dein Teil in dieser Geschichte ist, aber eines ist mir klar: Du hast keine weiße Weste und dass du der Lehrmeister dieser Bali oder Mira oder wie sie nochmal hieß warst bedeutet auch nichts - dass du dich um sie wirklich Sorgen gemacht hattest... das war garantiert auch nur eine weitere deiner dreckigen Lügen! Du bist ein Mo-” Der letzte Satz blieb Amid im Halse stecken. Während all dem, was er erzählte, änderte Nergal zu keinem Zeitpunkt seinen ernsthaften und strengen Blick. Aber als er über die Beziehung zwischen ihm und seiner vermissten Schülerin begann herzuziehen, da wurde er wütend. Der Intensität seiner Augen hielt der Mut des nun vaterlosen Jungen nicht stand.

"Wage es nicht meine Gefühle für meine Schüler in den Dreck zu ziehen. Es ist wirklich nicht das Thema mit dem du mir im Moment kommen solltest." Amid wollte reagieren, aber Nergal ließ ihm nicht die Chance. "Amid, deine Geschichte deckt sich in einigen Punkten mit dem, was ich weiß. Wie auch immer, dieses Treffen von dem du erzähltest gehört nicht dazu. Dein Vater, du und womöglich auch diese mysteriösen Helfer seid alle auf eine weitere Lüge hereingefallen. Warum das so ist verstehe ich. Sich an einen Strang an Hoffnung zu klammern, das würden die meisten in einer solch tragischen Situation tun. Aber was ihr übersehen habt - oder einfach nicht wahrhaben mochtet, ist dass diese Stadt vor Magiern nur so wimmelt, davon einige sehr mächtige. Eine Illusion aufzusetzen ist für jemanden wie dieses "Phantom", wie Reyson es taufte, bestimmt auch kein Problem. Und ich beziehe mich dabei nicht nur auf das Äußere, selbst sowas wie eine Stimme lässt sich magisch verändern. Mein Freund Itzuki hat beispielsweise eine Technik, die dem bereits nahe kommt und zwar kann er damit bewirken, dass jemand verstummt: Der Schall wird verstreut ehe er das Ohr eines anderen erreicht. Das Phantom wird eine Show inszeniert haben mit diesem Braig, damit genau das geschieht, was in den letzten 24 Stunden geschehen ist... und um damit den Weg zu dem zu ebnen, was noch sehr bald geschehen wird." Amid wollte schon weiter Lügner rufen, doch bemerkte dann wie der Mörder seines Vaters zu seiner Seite nickte, zu seinem Nachttisch. Auf diesem lag ein geöffneter Brief, in dem etwas lag. Der Umschlag selbst hatte bereits etwas offizielles an sich, er war mit einem Wachssiegel versehen gewesen und auf ihm war ein wichtig aussehender Stempel. Der Jugendliche nahm den Brief und holte das Papier dort drinnen raus. Bereits beim ersten Ziehen bemerkte er etwas.

"A-aber der ist an Ayres addressiert!”, stellte er verwundert fest, sollte aber nicht lange für die Erklärung warten müssen.
"Sie und Itzuki waren heute morgen hier, um nach mir zu sehen. Dabei hat Ayres mir das da gezeigt und dann "vergessen" wieder mitzunehmen. Es bestätigte meine Vermutung, die ich schon seit längerem hege, dass auch sie nicht ignorant gegenüber den Entwicklungen in den Schatten dieser Stadt ist... Lese den Inhalt und denke dann für einen Moment darüber nach, was dort geschrieben steht."

Der Jugendliche folgte der Anweisung und holte den gesamten Inhalt hinaus. Er ließ sich den Inhalt genau durch. "Das ist eine Einladung für die Ratsmitglieder für eine Sondersitzung, die der Ratspräsident einberuft.” Der Posten des Ratspräsidenten war weniger wichtig als der Klang der Bezeichnung glauben ließ. Er war für die verwaltenden Aufgaben zuständig wie zum Beispiel die Einladung der Ratsmitglieder zu sowohl regulären Treffen als auch für die Einberufung in besonderen Notfällen, sofern ein Ratsmitglied einen Antrag dazu gestellt hat oder der oberste Wachhauptmann dies wünscht. Selbstständig konnte er dies aber nicht. "Scheint so als hätte der Wachthauptmann diese einberufen lassen. Kein Wunder, der Typ nimmt seine Aufgabe sehr ernst, das weiß jeder, der lange genug in dieser Stadt lebt. Der wird den Ratspräsidenten sofort kontaktiert haben, als er von dem was du getan hast gehört hatte.
Mit einem fragenden Blick schaute der Jugendliche zu Nergal, während Zareb, der sich mittlerweile gegen die nächstbeste Wand gelehnt hatte, bereits ein mulmiges Gefühl bekam bei der Andeutung von vorhin.

"Und was willst du mir jetzt damit sagen? Dass jemand seine Arbeit ordentlich macht?
Ein Kopfschütteln vermittelte ein "Nein" als Antwort.

"Dann lass mich dir auf die Sprünge helfen und damit gleichzeitig einen Verdacht von mir bestätigen... Die Stadtwache soll dich und deine Mutter einerseits zu deiner eigenen Sicherheit, aber auch für die Möglichkeit einer Befragung zu sich geholt haben. So die Informationen, die Ayres und Itzuki erhielten. Wie also bist du von dort weggekommen und woher wusstest du zu welchem Krankenhaus du musstest?"

Amid legte seinen Kopf schief. "Naja, wir waren wirklich bei denen und da habe ich im Gespräch zwischen den Wachen im nebenraum eben zufällig etwas mitbekommen. Ging darum wie der Schichtwechsel der Wachen dort draußen ablaufen soll. Und als gerade niemand auf mich geschaut hatte bin ich schnell abgehauen, um dir das zu geben, was du verdienst.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tobi« (8. September 2021, 20:31)


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Donnerstag, 9. September 2021, 19:11

Mizuki bekam die Gelegenheit komplett auszusprechen, was sie auch sehr begrüßte und stand dem prüfenden Blick von Ihm stand. Seine Frage wie lange das Syndikat aktiv war konnte sie mit etwa drei Jahrzehnten beantworten - von der Zeit her dürfte es sogar etwas mehr als drei Jahrzehnte gewesen sein aber wenn man bedenkt wann diese aus Melsiya nach Aloria kamen und wo Alvenheim lag waren drei Jahrzehnte am realistischsten, besonders nach den Infos was einen bekannten Vorfall anbelangte den sie auch selbst nachgehen wollte. Die Speere verschwanden, während er Ihnen beide nun das Vertrauen gab - fürs erste verstand sich von selbst - das war der Punkt wo der Angreifer wieder an "Mut" gewann und Mizuki ihren Blick auf ihn gerichtet fest hielt. Was der aufgebrachte Junge da so von sich gab war schon nicht ohne, die Wut war deutlich zu spüren. Könnte erklären warum seine Körperhitze so auffällig war. Bei dem Gemüt würde jeder in Wallung kommen. Aber sie beobachtete erstmal nur, auch wenn sie liebest gerne ihre Pfeife anzünden würde. Das ganze Schauspiel was so von sich gegeben wurde gab auf jeden Fall so einige Einsichtnahmen in gewisse "Prozesse" von gestern und zeigte, wie schwerwiegend die Situation wohl war. Dass der Junge aber irgendwo einen Punkt überzog, das bekam "Amid" zu spüren als Nergal den Schlussstrich zog. Er zeigte Ihm auf, dass das alles im Rahmen des Möglichen war, in einer Stadt in der es von Magiern nur so strotzte, besonders starken. Hier Wahrheit und Illusion auseinander zu halten ohne selbst sehr Magiebegabt zu sein war schlicht unmöglich und unvorbereitet auf Intrigen war man hier wohl leichtes Fressen für die Ränkeschmiede. Auch eine Magie die "Schall verstummen" lässt, die einer von Nergal's Freunden konnte, war wohl nahe an einer dieser starken Illusionen. Mizuki war nur in Thermomantie begabt - und darauf war sie relativ stolz, auch wenn sie es nicht zeigte bisher - aber sie konnte sich vorstellen dass sie noch sehr, sehr vieles nicht gesehen hatte. Dass sie so einige seltsame Magien gesehen hat kann sich aber schon von sich behaupten.

Was jedoch langsam so einige Bausteine ins Licht setzten war, als es um einen Brief ging, der geöffnet auf dem Nachttisch lag und das neue Thema wurde. Es war ein Brief der an eine Person gerichtet war, eine "Ayres" - was dann Mizuki die Info gab dass auch Itsuki wohl wie Nergal als auch diese Ayres alles Ratsmitglieder und Erzmagier waren. Das gab schon mal einige "Verknüpfungen". Das andere war jedoch was Amid dann vorlas und erklärte. Eine gewisse Struktur in den Ratsmitgliedern, dem Präsidenten und die Stadtwache. Grundsätzlich alles im normalen Bereich ... würde Sie sagen aber sie konnte sehen was Nergal wollte und atmete bereits tief ein und aus, besonders nachdem Amid anscheinend noch nicht auf den Dampfer gekommen war. Und als er dann noch erklärte dass er einfach "abgehauen" ist half dem ganzen bei weitem nicht.

"Was für ein Schlamassel. Die ganze Situation ist ja noch schlimmer als ich schon vermutet habe nach all dem was ich gestern und heute gesehen habe." sie holte ihre Pfeife hervor - nachdem sie sicherstelle dass es in Ordnung war - und hielte diese mit einer Hand so als würde sie normalerweise rauchen diese in Position, während sie fortsetzte. "Der Wachhauptmann ist eine Marionette. Und vermutlich auch ein nicht gerade unerheblicher Teil der Stadtwache. Das Einberufen der Ratsmitglieder eine Farce um diese - oder besser gesagt gewisse davon - abzuhalten, ihre Nase in Dinge zu stecken die die Drahtzieher nicht wollen. Wenn ich bedenke wie das ganze Haus von dem Toten Ratsmitglied - deinem Vater also - und dass von Nergal hier von der Stadtwache abgeriegelt war - und bei weitem das war bei einem "Mordanschlag" auf offener Straße" schon weiter überspitzt, dann gepaart mit der Tatsache dass Ihr "Unter Schutz" zur "Befragung" geholt werdet - was sein könnte dass sie euch eher als Komplizen halten oder etwas, was ihr über "seine Motive" wissen könntet eher einbehalten wollten und dann noch die Gruppe an Stadtwachen die den Eingang hier zum Krankenhaus beobachten und nur drauf warten dass unser guter Hüne hier entlassen wird ... Das wird kein Schutz. Das wird keine Befragung. Man will euch beseitigen. Ihr wisst zu viel. Oder sie wissen nicht wie viel und haben den Auftrag euch "zum Schweigen zu bringen" - und bei dem was du uns erzählt hast wohl begründet genug in den Augen dessen, der die ganze Show inszenierte. Nicht nur dass, deine unbekannten "Helfer" handeln auf Falschinformationen und laufen geradewegs ins Verderben anstatt den richtigen Weg zu sehen außer Sie merken dass etwas nicht stimmt - oder kriegen aufgezeigt dass etwas nicht stimmen kann und merken es selbst. Was auch immer hier vor sich geht, es passiert heute. Und das ist, so wie ich das sehe, der wohl schlimmste Fall den Ihr euch vorstellen könntet und genau deshalb warren sowohl Itsuki und Ayres bei euch, sehe ich das richtig?" das war an Nergal gerichtet, aber sie vermutete bereits das einige Zustimmungen vorliegen werden.

1 275

Samstag, 11. September 2021, 00:04

Löschen pls

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Tobi« (11. September 2021, 14:46)


1 276

Samstag, 11. September 2021, 14:45

Mizuki schilderte ihren Eindruck von der gesamten Situation und fragte zum Schluss, ob Itsuki und Ayres auch schon ahnen was vor sich geht.

"Das mit dem Wachhauptmann ist schwierig zu sagen. Letztendlich kann jeder einen wunden Punkt haben, das Phantom müsste ihn nur finden und dann richtig ausnutzen. Andererseits hat er einen starken Willen. So jemanden einknicken zu lassen dürfte selbst für einen Meistermanipulator keine leichte Aufgabe sein. Ich würde nicht ausschließen, dass er willentlich handelt... dass er derjenige ist, der die Schatten der Stadt lenkt, der Verdacht ist mir nicht nur einmal gekommen." Nergal schaute auf den Jugendlichen zu seiner Seite. Nicht böse schauend wie zuvor, als dieser einen Schritt zu weit gegangen ist. "Aber wir wissen ja wie schnell man bei ungenügenden Informationen auf den Falschen zielt." Sein Blick wanderte zurück zu den anderen beiden. "Wenn er eine Marionette ist, dann ließe er sich vielleicht überreden, was ich begrüßen würde. Ist er ein Kern des Problems, dann dürften wir auf taube Ohren stoßen. "

"Was ist deine Meinung zum Rest der Stadtwache?", fragte Zareb, um auch den Punkt genauer einschätzen zu können.
"Es ist ausgeschlossen, dass jeder von denen involviert ist, das ließe sich kaum geheim halten. Selbst Mitzukis Schätzung würde ich als gewagt annehmen, wobei ich die Möglichkeit nicht ausschließen möchte. Es reichen ein paar Sympathisanten, die er nur richtig positionieren muss, um die die anderen in die richtige Richtung lenken. Selbst bei dem Gespräch welches Amid mithörte wird es gereicht haben, wenn ein einzelner "Wissender" das Thema anstößt und sich der Rest von selbst ergibt. Soll jemand unangenehmes eingesackt werden, reicht einer, der im richtigen Moment in die richtige Richtung lenkt."
Der Wüstenjäger nickte dem mit Verständnis zu.

"Wegen den Unbekannten schlag ich vor, dass Amid, wenn er möchte, euch einweiht. Solange ich nicht dabei bi-"
"Auf keinen Fall. Das sind intelligente, starke Leute, die kommen schon zurecht. Ich vertraue dir nicht und ich vertraue auch den beiden da nicht genug, um deren Namen zu nennen. Und ich bin mir auch sicher, dass es denen auch lieber wäre, wenn ich nicht irgendwelchen, die ich gerade erst seit Minuten kenne, ihre Namen verrate. Alleine, dass ich verraten habe, dass einer von ihnen ein Dämon ist, war vielleicht sogar schon zu viel. Sollte einen von ihnen etwas geschehen, nur weil ich einen zu losen Mund hatte... es wäre zu viel. Den Fehler werde ich nicht wagen zu begehen.

Amid ließ sich nicht so leicht umstimmen, in dem was er glaubte. Das war schon der Fall bei seinem Vater, das ist auch der Fall hier mit Nergal. Rhord und Noire waren an sich auch Fremde. Aber sie haben aktiv dazu beigetragen, dass Licht ins Dunkel gebracht wurde, wenn auch nur ein bisschen. Die drei vor ihm haben bisher aber nur geredet.

Nergal seufzte einmal, schmunzelte danach dann aber. "Der Feind hat eine Situation geschaffen, in der es schwer ist sich gegenseitig zu vertrauen. Dass du uns nicht sagen willst wer es ist, beweist dass die Strategie in Teilen selbst jetzt noch aufgeht. Gleichzeitig allerdings haben sich diese Helfer dir gegenüber aber klar als vertrauenswürdig herausgestellt. Diesen Riss in diesem Netz aus Lügen beschützen zu wollen ist vielleicht tatsächlich das Beste was du tun kannst. Allerdings..."
Das Ratsmitglied erklärte daraufhin, dass er kurz vor dem Attentat auf seine beiden Besucher getroffen sei und dass sie bestimmt bereits seinem Hinweis nachgehen. Ein Schlag in die Magengrube für den Jugendlichen, doch der Erzmagier wusste zu beruhigen.

"Auch wenn es das schwieriger für Mizuki und Zareb macht werde ich aufgrund dieses Respektes auch ihre Namen für mich behalten. Ich denke, das können wir uns dank des Briefes auch erlauben, denn er bildet eine andere Fährte, als es die Erinnerungen dieser Frau könnten. Das eine handelt um die Vergangenheit, das hier um das hier und jetzt."

Nergal wollte schon weiter erläutern was er meint, zusammen zu seinen Gedanken zu den beiden Ratsmitgliedern, Zareb hatte aber noch etwas zu sagen.

"Entschuldigung, wenn ich jetzt respektlos klinge, aber ich sehe noch keinen Grund dahinter mich in die Angelegenheiten eines mir fremden Landes einzumischen. Das einzige was mich in dieser Stadt interessiert ist die Fährte auf euch, Nergal und dann noch ein bisschen die Akademie. Wenn die Spur zu euch tatsächlich in die Leere führt, wofür sollte ich dann noch mein Leben aufs Spiel setzen?"

Der Wüstenjäger konnte bereits die enttäuschten Blicke auf sich spüren, aber er gehört halt einfach nicht zu derselben Sorte Mensch wie Mitzuki. "Du hast Recht. Ich hätte nicht einfach davon ausgehen sollen, dass du bei all dem dabei bist, obwohl du deine Intentionen für dein Kommen längst klar benannt hattest. Da ich dich aber auch nicht gehen lassen möchte erlaube mir einen Vorschlag: Sofern Ayres Lepore - und wir beide natürlich auch - dieses Chaos überleben, werde ich euch miteinander bekannt machen und klar benennen, was du für diese Stadt geleistet hast. Sie wird sich nicht dafür interessieren, ob es selbstlos oder eigennützig war, sie wird nur deine Taten bewerten. Und als eine Expertin was magische Wesen anbelangt wird sie eine einzigartige Hilfe für dich sein!"
Zareb bewegte seine Hand vor seinem Mund und begann darüber zu grübeln.

"In Ordnung, wobei ich eine Vorauszahlung möchte: Gib mir das was du soeben gesagt hattest schriftlich. Sollte mit euch etwas geschehen möchte ich eine Sicherheit haben." Dem wurde zugenickt. Sobald Nergal Zettel und Schrift hat, würde er dies tun.

"Jetzt aber: Ich denke beide meiner Kollegen haben bemerkt, dass etwas im Argen liegt, jedoch wohl nicht gleichermaßen. Bei Ayres bin ich mir so gut wie sicher, sie selbst hat im Zuge dieser Entwicklungen einen wertvollen Mitarbeiter verloren. Der Mann der Frau, zu der ich die anderen hin verweist habe. Spätestens ab da an wird sie selbst angefangen haben ein genaueres Auge auf ihre Umgebung zu werfen und sie ist bestimmt auch schon zig Möglichkeiten für eine Lösung durchgegangen. Sowohl im Rahmen des Gesetzes, als auch außerhalb, wenn es denn sein muss. Ich vermute auch, dass sie über mich Bescheid weiß, dass ich mir dem ganzen ebenso bewusst bin. Persönlich habe ich diesbezüglich keinen Kontakt zu ihr aufgenommen, da ich einerseits nicht sicher sagen konnte, ob sie Freund oder Feind ist, aber auch um sie nicht stärker in den Fokus der Ränkeschmiede zu schieben. Dass sie diesen Brief hiergelassen hat zeigt aber wohl, dass es in beiden Fällen zu Unrecht war."
"Und was ist mit Itzuki?"
Nergal schüttelte verneinend seinen Kopf.

"Das einzige was er meines Wissens nach bemerkt hatte war das veränderte Verhalten seines Freundes Reyson. In den Ratssitzungen habe ich seine Blicke zu ihm hin bemerkt. Darüber hinaus aber... er mag intelligent sein, aber er ist jemand, der anderen lieber vertraut als misstraut. Daher wird er auch darin vertrauen, dass jemand wie der Wachthauptmann seiner Pflicht nachgeht oder auch darauf, dass die Probleme dieser Stadt noch rein durch den Hohen Rat zu lösen sind, auch wenn die Situation festgefahren ist. Anders als Ayres war er rein deshalb hier weil er sich Sorgen um mich gemacht hat und auch die Übergabe des Briefes war in seinen Augen nur ein Versuch von Ayres mich auf dem aktuellen Stand zu halten. Ich hoffe sehr, dass dieser Idealist die ganze Sache übersteht. Diese Stadt wird unteranderem so jemanden brauchen sobald das ganze festgewachsene Unkraut beseitigt ist."

Damit waren alle von Mitzuki angesprochenen Punkte abgeharkt, doch der nun auch involvierte Zareb hatte selbst auch noch zwei-drei Sachen, die von Interesse für ihn waren.
Erst einmal das wichtigste, die anderen Punkte spricht er gleich noch an.

"Mitzuki, was kannst du uns sonst noch von dieser Gruppierung sagen, mit der wir es zu tun haben könnten? Spare bitte nicht mit den Details."

1 277

Samstag, 11. September 2021, 19:52

Nergal's erstes Gegenargument was den Wachhauptmann betrifft klang schlüssig genug dass sie erstmal ihr Argument in der Härte fallen ließ. Die Tatsache dass er Mittäter war oder vielleicht Kern eine Problems war natürlich nicht ausgeschlossen, doch es fehlten Beweise. Und ohne die war es praktisch das gleiche wie gerade schon angesprochen wurde: Es würde dem Phantom - oder was hinter diesem Pseudonym gesehen wird - nur in die Hände spielen und solange Unklar ist welches der beiden Optionen es war oder ist. Schwierig. Sie begann bereits ihre Pfeife anzutippen mit den Finger im Zuge einer alten Gewohnheit. Sie wurde dadurch immer wieder nach oben gedrückt, wie eine Wippe wieder runterfallend und wieder hochgedrückt durch weiteres antippen. Die Meinung zu dem Rest der Stadtwache war umso komplexer: Man konnte wohl ausschließen das alle Involviert waren, Ihre Einschätzung klar nicht unmöglich, aber schon schwierig. Ein paar Kernleute in Gruppen, richtig eingesetzt und lenkend reiche schon aus. Ein Beispiel was er aufbrachte war die Gruppe die Amid und seine Mutter abführten zum "Schutz und Befragung"

Was die unbekannten Helfer, die momentan auf Messers Schneide laufen wegen der Irreführenden Info, die Mizuki ansprach, schien Nergal einen Kompromiss vorzuschlagen damit Mizuki und Zareb wissen wen sie über einige "Missverständnisse" aufklären könnten wenn sie ihnen über den Weg liefen doch Amin blieb hier eisern, weiterhin nicht komplett vertrauend irgendjemanden in diesem Raum, zumal er an die Intelligenz der Leute glaubte. Er war schon zu unsicher irgendetwas noch zu tun bevor er noch mehr Fehler machen würde die er nicht kontrollieren kann. "Ha. Ich nehme dir das kaum übel, keine Sorge, es macht nur meine Arbeit später schwerer, nicht unmögliches. Dürfte ja nicht so viele Leute in dem bunten Haufen geben die hervorstechen"" warf sie ein und dachte an den gestrigen Abend. Das waren alles sehr bunte Leute aber unter Ihnen war kein Dämon, zumindest so offen wie sie waren konnte sich auch keinen Dämon feststellen aber es gab ja noch die Freundin von Mu, die sie ja heute Mittag noch treffen wollte gemeinsam. Könnte ein Anhaltspunkt sein den sie nicht vergessen möchte, jetzt wo das ganze interessanter wird - oder ihnen die Zeit ausginge.

Was Nergal aber dann offenbarte schockte den armen, jungen Magier, wenn er schilderte wie gut Misstrauen und Vertrauen bereits auf so dünnen Faden lagen dass es genau diese Situation erschuf. Aber er die Helfer bereits kannte. Und er würde daran teilhaben es nicht zu verraten. Interessant war jedoch was Nergal andeutete. Anscheinend hatte er die "Vertrauenswürdigen Personen" zu einer Fährte in die Vergangenheit gesandt. Etwas, was sie nicht mussten hatten sie doch etwas im "Hier und Jetzt" - Sie wollte schon drauf eingehen was damit gemeint war, doch Zareb stellte erstmal in den Raum dass er keine Obligation hatte an dieser Situation zu helfen. Theoretisch hatte Mizuki auch kein absolut direktes Interesse politische Probleme in einem Land zu lösen, doch die Tatsache dass zu viel auf dem Spiel stand und sie langsam das Gefühl nicht loswurde dass "Sie" irgendwo doch wieder involviert sein könnten waren Grund genug warum sie in dieses ländliche Problem nun Stellung nahm, auch wenn sie keine direkten Seiten nahm sondern als neutrale Kraft ihren Teil betragen wird. Das "Problem" löste sich insofern dass Nergal mit Zareb einen Tausch einging, was noch schriftlich festgehalten wird.

Ayres und Itsuki's Positionen wurden aufgezeigt und beide waren weniger als sie erwartet hatte, oder eher, problematischer für Sie dass sie diese Frau nicht einschätzen konnte. Sie dachte an eine bekannte zurück die genauso unberechenbar war wie Sie es klang und resignierte schon fast ein wenig, nahm es aber hin so wie es war. Während Itsuki eher eine sehr gemäßigte Haltung einnahm, eine die es zwar viel zu selten in der Welt gab aber keine direkten Vorteile und keine direkten Nachteile gab.

Was Mizuki dann aus ihren eigenen Fokus riss war die offene Frage von Zareb über die Gruppierung von die sie am Anfang bereits andeutete dass sie in Alvenheim involviert waren und noch sein könnten. "Ich hoffe du hast kein Problem damit dass du dir dann Sorgen machen musst nicht Ziel von einem Syndikat zu werden das nichts Gutes im Schädel vorhat. Wie jeder anwesende hier. Ich spreche die Warnung nur einmal aus, sie sind gefährlich genug dass ich Alleine vielleicht einen oder zwei der hochrangingen von Ihnen im Kampf standhalten kann." Die Warnung galt vor allem Amid, er stand keinerlei Chance, keinen Hauch, wenn "Sie" planen Ihn ins Ziel zu nehmen. Bei Nergal machte sie sich kaum sorgen und ihren weiterhin gewonnen Partner wollte sie einfach nur verbal zustimmen sehen.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Soren« (11. September 2021, 19:52)


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Samstag, 11. September 2021, 22:45

Mizuki gab zu erkennen, dass sie kein Problem darin sah, sprach aber auch eine Warnung aus: Das hier wird gefährlich. Diese Typen werden sie vermutlich zum Ziel machen und zuerst wollte sie ein Einverständnis von allen.

Zareb gab dieses ohne zu zögern mit einem zunicken und darauf gefolgt Nergal - wo Zareb bereits eine Augenbraue hob - und kurz darauf auch voller Elan Amid. "Diese Wichser könnten meinen Vater in seine Situation überhaupt gebracht haben und sie waren auch bereit meine Mutter und mich zu verletzen! Ich will es auch hören!

Dies war der Punkt wo nicht nur der Wüstenjäger seine Zweifel hatte, sondern auch Nergal sichtbar kein Verständnis zeigte. "Überstrapazier dein Glück nicht. Du läufst in deinen Tod.", war sein Versuch den Jugendlichen davon zu abhalten.
"A-aber-” Er versuchte dagegen zu sprechen, Nergal war da aber derselben Meinung. "Schlag dir die Idee aus dem Kopf!"
"Von dir lasse ich mir gar nichts sagen!” Der Jugendliche blieb stur. Zareb hatte kein weiteres Interesse ihm mehr seinen Fehler klar zu machen, Nergal aber gab nicht auf und so entbrannte ein einseitiges hin und wieder,

"Sei kein Narr! Mizuki wird nicht übertrieben haben und wenn die mitbekommen, dass du auch nur irgendwas weißt, dann hat das Konsequenzen!"
"Und stattdessen soll ich mich einfach nur zurücklehnen, während diese Typen meiner Heimat an die Gurgel gehen? Wie könnte ich das zulassen!?
"Indem du dies hier denen überlässt, die damit umgehen können! Alles was du für uns wärest, wäre eine Last, die beschützt werden muss."
Der Halbwaise war für einen Moment sprachlos, biss dann aber seine Zähne zusammen. Bevor er aber weiter dagegen reden konnte machte Nergal weiter.
"Amid, du hast noch dein ganzes Leben vor dir. Du hast deine Mutter, die du nicht nur in Gefahr bringst auch noch dich zu verlieren - nein - sie werden auch sie wegen dir ins Visier nehmen! Nutze die Zeit die du hast. Wachse, werde stärker. Stählere dich, damit du deinen Willen auch durchsetzen kannst, ohne allzeit von anderen beschützt werden zu müssen!"

Angespannt und mit den Zähnen weiterhin zusammengebissen schaute Amid dem Mörder seines Vaters in die Augen und so ging es ein paar Sekunden, ehe sein Kopf nach unten sackte. "Ja... ich bin zu schwach... Aber was... was ist wenn die Typen meine Heimat zerstören, bevor ich stark genug werden konnte? Soll ich das einfach so hinnehmen?
"Wenn es soweit kommen sollte, dann ist es nicht deine Schuld, nur weil du untätig geblieben bist. Es ist die Pflicht meiner und der älterer Generationen die Zukunft der Kinder zu beschützen, während es die eure ist zu wachsen, damit ihr eines Tages die Fackel übernehmen könnt! Deswegen auch: Überlebe, denn jemand Totes kann nichts mehr entgegennehmen!"
Amid nickte dem schwach zu und begann langsamen Schrittes zur Tür zu gehen, zumindest bis er Zareb wieder reden hörte.

"Das waren starke Worte, aber denkst du, dass du sie selbst befolgen kannst? In deiner Verfassung? Wirst du in der Lage sein die Fackel - um deine Worte zu benutzen - an jemand anderen abzugeben?" Verwundert blickte Amid hinter sich zu dem an der Wand lehnenden Mann, der wiederum Nergal tief in die Augen schaute, was dieser erwiderte.
"Du hast es also bemerkt, hm? Ja, deine Frage ist berechtigt, wenn man berücksichtigt welchen Schaden Reyson noch anrichten konnte."

"W-was meinen sie, Zareb? Nergal gilt als eines der stärkeren Mitglieder des Hohen Rates und auch unter den Erzmagiern insgesamt. Manch einer munkelt ihn sogar an der Spitze. Sobald er wieder fit ist wird er einer der gefährlichsten Gegner für dieses Syndikat sein, den sie in diesem Land finden könnten.

Zareb blickte unverändert urteilend auf den Erzmagier, als würde er etwas von diesem nun erwarten.
Dieser schaute zunächst nur grimmig zurück, griff sich dann aber mit einem Arm zu der anderen Seite.
"Was er meint ist das hier."
Nergal entfernte das, was die spezielle, an der Schulterkleidung festgebundene Bettdecke noch verhüllt hatte. Der Stoff fiel herunter und dahinter verbarg sich kein Arm, sondern nichts. Amid erschreckte als er das sah, Gänsehaut zeichnete sich auf seiner Haut ab, als er realisierte, dass der Hüne einen Arm verloren hatte.

"Was auch immer das für eine Armbrust war, die Reyson da benutzt hatte, die Durchschlagskraft sucht ihres gleichen. Er traf mich im Oberarm und obwohl ich dachte mich ganzkörperlich schnell genug gehärtet zu haben, pulverisierte es mir an der Stelle den gesamten Knochen."

Der Jugendliche schluckte einmal. "D-Das war ein Artefakt aus der Sammlung meines Vaters. Die Bolzen waren auch magisch. In dem Falle, dass ihr ihn bemerkt - entweder wegen eines Fehlschusses oder bereits zuvor - plante er eure Selbstsicherheit in eure Verteidigung gegen euch zu wenden. Er meinte Waffe und Munition waren dazu geschaffen um Drachenschuppen zu durchbrechen... Wenn ich das so bedenke ist ein verlorener Arm wohl noch Glück für euch gewesen...” Das wird Nergals Kampfkraft erheblich gesenkt haben. Doch der Erzmagier gab Entwarnung - und mehr!
"Aber macht euch nun keine falschen Gedanken. Ein Arm und zwei Beine sind mehr als ausreichend. Ich habe mir oft in meinem Training auch unter selbst auferlegten Restriktionen geübt. Zu den Zeiten hatte ich nicht ein solches Szenario vor Augen gehabt - ich rechnete mit maximal einem Knochenbruch in einem heftigen Kampf - aber das ist egal."

Zareb schmunzelte für einen kleinen Moment, doch er war mit Nergal noch nicht fertig.
"Dann erklärt mir eine letzte Sache:
Wenn ihr denn so bereit seid, wie konnte euch ein solcher Schaden überhaupt zugefügt werden? Ihr meintet bereits wegen dem Verschwinden eurer Schülerin bemerkt zu haben, dass es eine Gefahr im Schatten der Stadt gibt und diese kann genauso gut über euch Bescheid gewusst haben. Unter diesen Umständen hätte dort draußen so spät und alleine eure Verteidigung nicht so weit heruntergefahren sein dürfen und doch war sie es. Ihr musstet schnell reagieren - und habt dies trotz dieses schweren Treffers dann auch getan - aber das hätte jemand wie ihr doch normalerweise noch vor diesem Treffer hätte regeln können.
"

Nergals Augen schauten grimmiger und seine verbleibende Faust ballte sich.
"Weil ich ein Mensch bin. Als solcher ist es nun einmal so, dass wir in einer Phase der Trauer unsere Verteidigung nachlässt. Kennst du das nicht? Den Schmerz des Verlustes?" Überraschte Blicke kamen von sowohl Zareb als auch Amid.
"Ich verstehe... das..."
"Amid, das Krankenhaus sollte im Besitz einer Liste an Personen sein, die ich vorsorglich erstellt haben lasse. Damit geklärt ist, wer zu mir darf. Darauf waren neben Itzuki - Ayres kam hinein, als ich mein Einverständnis gab - und meine verbliebenen Schüler. Als welchen von ihnen hast du dich ausgegeben, um hierher zu kommen?"

Den Jugendlichen verwunderte diese Frage, beantwortete sie aber trotzdem:
"Eure Schüler kamen gestern beim Gespräch zwischen den Helfern und meinem Vater auf. Es war die Frage, ob sie unter euren Einfluss stehen, da bekam ich ihre Namen mit. Dieser Kallin kam mir namentlich bekannt vor und ich schätze daher, dass sein Gesicht eher bekannt ist. Yuria fiel aus offensichtlichen Gründen raus. Also blieb dieser Theo übrig als meine beste Chance.
"Und es wurde nichts dagegen gesagt?"
Ein verneinendes Kopfschütteln kam als Antwort, wobei dem Jungen dann doch etwas einfiel.
"Wobei... Ich glaube die Empfangsdame sagte etwas von einem peinlichen Fehler, über den sie lieber nicht sprechen wollte. Da ich mit der Lüge bereits durchkam fragte ich nicht weiter nach.” Nun war es Nergal, der vor Wut mit den Zähnen knirschte und wie ein vor dem Ausbrechen stehender Vulkan wirkte. Die Intensität war enorm. "Wenn ich herausfinde, dass diese Frau nicht nur inkompetent ist...", sagte er vor sich her, sich in diesem Moment nicht daran störend, dass drei Personen mithörten.
"W-w-was meinen sie? Was ist l-los?!” Das Ratsmitglied schaute nicht ihn an, daher war er sich nicht sicher, ob die Wut ihm gewidmet war. Aber er verstand nicht einmal woher diese kam... bis jetzt.
"Theo ist tot! Er war bei dem Übergriff auf die Studenten dabei gewesen und er war der erste, der hinten am Hinterkopf getroffen wurde als es los ging. Yuria und Itzuki stellten danach fest, dass er dann noch lebte... aber noch beim Transport erlag er schweren inneren Blutungen."

Die Nachricht raubte Amid den Atem. Er... er gab sich als jemand totes aus...
"I-i-ich... Das wusste ich nicht! E-es...
"Dich trifft keine Schuld. Du warst unwissend. Aber all jene, die direkt oder indirekt mit dieser Tat verstrickt sind... nun zwei meiner Schülern das Leben und damit ihre Zukunft gekostet haben... Ich werde sie büßen lassen!"

Das war alles, was Zareb hören und sehen wollte.
"Amid Larmanet, dies sind die Augen eines Mannes, der bereit ist seine Rache ohne jegliche Gnade oder Zurückhaltung auszuführen. Ob es nun jenes Syndikat war oder eine komplett andere Organisation war - sobald sie sich zeigen, wird ein Unheil über sie hereinbrechen, welches du dir nicht einmal ausmalen kannst. Du kannst diese Situation getrost uns Erwachsenen überlassen."

Der Junge konnte da nichts gegen sagen. Das war reine Entschlossenheit in Nergals Augen. Auch wenn er ihm das mit seinem Vater weiterhin übel nahm, dieser Typ wird entweder seinen Feind vernichten oder aber bei dem Versuch selbst vernichtet werden. Es gab kein dazwischen. Eine Vorstellung, die ihm Hoffnung gewährte. Er verließ den Raum - mit dem Brief längst wieder weggelegt - mit einem Hinweis:
"Ich werde unten warten. Ich werde in der Zwischenzeit überlegen müssen, ob ich zur Polizeiwache zurückgehe, wo meine Mutter vielleicht noch ist oder woanders hin.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tobi« (11. September 2021, 23:12)


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Sonntag, 12. September 2021, 00:01

Von den zwei "Kampffähigen" Leuten hatte sie die Zustimmung gesehen aber auch Amid stimmte zu, etwas, was sie erst mit finstere Mine begutachtete, aber ohne etwas sagen zu müssen bereits die anderen beiden eingrätschten mit ihrer Art Ihn von einer großen Dummheit zu bewahren. Zareb war relativ zahm in den Versuch in dem er einen einzigen Versuch startete und es dabei ließ, nachdem Amid sich seiner Wut hingab und von Nergal gleich zweimal nichts sagen lies. Doch dieser blieb standhafter, womöglich weil Ihm dieses Thema wohl deutlich mehr am Herzen lag als einem Wildfremden wie Zareb oder Mizuki - wobei sie von Grund auf schon nicht bereit gewesen wäre jemanden wie Amid einzuweihen. So wie er hier war, war er nicht geeignet sich in den tiefen Graben zu begeben, der überall, egal ob in Aloria mit seinen "Organisationen" oder Melsiya, der einen einmal schluckt und nie wieder loslassen wird.

Am Anfang war das ganze Argument noch recht einseitig, deutlich aufzeigend dass sein Eifer zwar nobel war, aber keine Kraft dahinter stand, was nicht bringe außer dem Tod. Und einen toten Menschen kann man keine Zukunft anvertrauen. Es gab Mizuki auf jeden Fall genug Zeit Nergal als Mensch weiter kennenzulernen. Mehr Eindrücke waren immer besser. Interessant wurde es als Zareb etwas ansprach - Nergal's Zustand. Etwas, was sie auch schon bemerkte, rein schon an seiner Haltung und wie er im Bett "lag" oder "saß" aber die Bestätigung dazu kam, als er eine angebundene "Decke" von seiner Schulter löste und zum Vorschein nur .... nichts kam. Die Schulter war noch da aber der Rest des Arms war einwandfrei fehlend. Mizuki konnte nicht anders als erstaunt zu pfeifen - auch wenn das gerade falsch verstanden werden konnte. "Sieht man auch nicht alle Tage" - und die kurze Erklärung die er gab war erstmal komplett irreführend. Eine Armbrust sollte das angerichtet haben? Die Erklärung war dann deutlich komplexer. Ein Artefakt und Bolzen die für Drachen gedacht war. "Nicht gerade etwas was in der Öffentlichkeit einfach zu erhalten ist - glücklicherweise. Dass es nur ein Arm war ist dann schon ein Wunder. Unschöne Geschichte."

Dass Mizuki aber zum ersten Mal eingeschüchtert wirkte war, als er erklärte das es ja nur ein Arm war und er noch einen weiteren und zwei Beine besaß. Selten hatte sie jemand mit so einer außerordentlichen Willenskraft gesehen. Etwas, was sie mehr und mehr respektierte. Nicht nur das, sie wusste auch dass er weiterhin genauso tödlich reagieren könnte wie mit zwei Armen, nur etwas eingeschränkter. Und selbst antrainierte Restriktionen halfen dabei - wenn auch nicht in der Art und Form erwartet - damit umzugehen. Da war mehr als nur körperliche und mentale Stärke für so etwas notwendig.

Was am Ende aber nochmal Einschlug - und nochmal eine gewaltige Intensität von Nergal zeigte war die Erklärung wie überhaupt Amid hier rein kam und wie das eigentlich hätte verhindert werden sollen. Er gab sich als einen der Schüler aus, die grundsätzlich auf der Liste standen - nur war genau dieser Schüler Teil des Vorfalls gewesen den Mizuki am Vorabend bereits begutachte - oder das was davon übrig war vom Schauplatz - und dieser Schüler starb in diesem Vorfall. Seinen gewaltigen Wutausdruck und seine Wut konnte sie spüren - da benötigte sie nicht mal ihre Magie um zu sehen wie er innerlich kochte. Diese Empfangsdame dürfte sich noch was anhören - vermutlich ihren Job verlieren - und hoffen das es dabei blieb. Etwas, wo sie schon verzweifelt ausatmete und seufzend die Zustände hier bedachte.

Was letztendlich nach erneutem Nachdruck Amid endlich dazu bewegte den Raum zu verlassen nachdem Zareb den letzten Stoß gab. Sie nickte dem Jungen zu, während sie sicherstellte das er auch wirklich sein Wort hielt indem sie beobachtete ob seine Wärmesignatur wirklich nach unten ging - und niemand anderes sonst in der Nähe war. "Er hat Potenzial, aber steht noch weit, weit weg vom Anfang. Sein Herz ist zumindest auf den rechten Fleck, etwas was man selten erleben kann. Gut dass er noch einlenkte." sprach sie nun offen an. "Es zeigte mir aber zumindest dass ich euch beide ohne Probleme darin einweihen kann. Das wird aber eine etwas längere Erklärung also verzeiht mir wenn ich eine kleine Regelbrecherin sein muss aber das wird jetzt notwendig für mich - wenn ihr was dagegen habt, sagt es ruhig, dann warte ich bis später." - gab sie in froh munterer Stimme wieder - entgegen der eigentlichen Stimmung und zündete ihre Pfeife an, nahm einen ordentlichen Zug und atmete diesen aber brav aus dem Fenster hinaus, an dem sie stand. "Mit dem aus den Weg ..."

Sie begann daraufhin mit Ihrer freien Hand ein großes Wirbelsymbol aus Eis zu formen und hielt es den beiden gut sichtbar in den Raum hinein. "Der Name dieser Gruppierung lautet Ouroboros - Es ist ein Syndikat aus Melsiya. Nachdem die Kunde rüberkam dass einige Dinge in Aloria von statten gingen, die dem Muster vor ihrer "Zerstörung" in unserer Heimat zu ähnlich wirkten, wurden die Verantwortlichen, die dort gegen dieses Syndikat vorgehen, aufmerksam und nun tätig. Meine Aufgabe ist es eine dieser Spuren von damals zu Überprüfen und hier auf die Suche zu gehen über weiteren, operativen Verblieb. Bei knapp drei Jahrzehnten und einem bekannten Vorfall wie ich schon einmal sagte ist es nicht auszuschließen dass sie noch aktiv sind oder hier wieder aktiv wurden. Es war anscheinend schon damals eine absolute Schwierigkeit ihre Spuren zu folgen bis sie sie in meiner Heimat mittlerweile nicht mehr Operativ sind. Oh und falls die Frage aufkommt warum erst jetzt Maßnahmen wie hier jetzt aufgebracht werden: Politik. Was glaubt Ihr was für ein Eklat ausbrechen würde wenn herauskommt dass ein Syndikat eines anderen Kontinents hier Schaden anrichtet? Im einfachsten Fall würden alle Handelsbeziehungen eingestellt werden und das Kaiserreich stellt uns den Krieg - oder es beginnt eine Art kalter Krieg. Das ist - einfach gesagt - noch das einfachste Szenario. Von Krieg brauch wir also am besten gar nicht erst anfangen. Warum wir also nicht einfach so agieren können hier ist denke ich mal verständlich was diplomatische Gründe betrifft."

Sie richtete sich an Nergal, der über gleich genannten Fall am ehesten etwas wissen sollte wenn er lang genug in Alvenheim involviert war. "Sagt euch der Fall des Massenmords um eine Forschungsgruppe eines Erzmagier-Zirkel von Konrad Brand" etwas? unabhängig wie seine Antwort war erklärte sie in Kurzform was damit gemeint war. "Es gab eine Gruppe von Erzmagiern die im Geheimen dabei waren etwas für Nichtmagier zu entwickeln was "Drachenodem" involvierte aber durch einen ungelösten Vorfall kamen alle anwesenden um, es gab keine Überlebenden. Es gibt Indizien dass dies das Werk dieser Gruppierung war, um sich die Forschung für ihre Zwecke anzueignen. Wie jede kriminelle Organisation gibt es Strukturen. Eine davon ist besagtes Symbol, was das Hals ziert. Natürlich nicht öffentlich, vermutlich wird es versteckt. Sei es durch einen Gegenstand oder Magie. Darunter können sie sich gegenseitig erkennen. Die hochrangigen Überbleibsel der alten Gruppe sind stark genug um als normale Mitmenschen unter uns ihr Werk verrichten zu können, wenn nicht sogar irgendwelche öffentliche Positionen zieren und von dort aus agieren. Sie zu erkennen ist so gut wie nicht möglich außer sie zeigen sich selbst und ist sich ihrer Existenz überhaupt bewusst. Das einzige was ich jedoch mit relativer Sicherheit sagen kann ist dass sie an Menschen als auch Dämonenexperimente beteiligt sind. Also kann man kurz um sagen: Alles was mit der "dunklen" Seite der Gesellschaft zu tun hat, sie werden involviert sein. Nur das ganz große Ziel was sie hier planen ist noch ein ganz großes Fragezeichen in den Augen der Vorgesetzten, die mich hier zum Nachforschen geschickt haben. Bis dahin irgendwelche Fragen?"

Sie ließ erstmal allen Zeit, das jetzt gesagte zu verdauen. Sie war sich relativ sicher das solche Strukturen auch hier in Aloria existierten aber unter einen anderen Namen und jeder der nicht komplett ignorant in der Welt lebte wusste dass alles eine Licht und Schattenseite besaß.

Night Zap

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Sonntag, 12. September 2021, 17:06

Korina sah die Broschen nachdenklich an. Sie sollten also ein Schlüssel sein, der zu einem versteckten Schatz führte. Und dann gab es noch ein Amulett, dals als Schlüssel zu diesem Schlüssel diente.
"Wo ist dieses Amulett?" fragte sie. "Wir haben diese Broschen von Nergal erhalten. Hat er also auch das Amulett? War er schon selbst in diesem Versteck... oder, wenn er es nicht hat, will er vielleicht, dass wir das Versteck für ihn finden?"

Was Braig gesagt hatte, war ebenfalls besorgnis erregend. Barbara wollte wissen, was er der Gruppe bisher schon angetan hatte. Warum wohl? Korina jedenfalls antwortete als erste.

"Wir sollten mit ihm zusammen arbeiten. Einem aus unserer Gruppe, der ihn schon vorher gekannt hat, gefiel das überhaupt nicht, und seine Befürchtungen bewahrheiteten sich: Braig hinterging uns und hat uns angegriffen. Und außerdem war da etwas, das er zu mir gesagt hat..." Sie verschränkte die Arme, ihre Finger krallten sich in ihre Haut, als sie fieberhaft die folgenden Worte ausformulierte. "Anscheinend hatte ihn jemand beauftragt, meine Eltern zu ermorden. Ich weiß nicht viel darüber, aber anscheinend hatte sich die Sache erledigt, weil sie zuvor gestorben sind, und das... und das... daran war ich Schuld, an ihrem Tod. Und er hat sich unverblühmt bei mir dafür bedankt, ihm die Arbeit abzunehmen."



Die Erinnerungen an den Tod ihrer Eltern quellten wieder hoch. Der Zorn, den die durstige Klinge in ihre entfacht hatte, es war ein Hass auf anderes Leben, geboren aus dem Wunsch, das eigene Leben zu beschützen. Und Korina spürte auch den Hass, den sie auf sich selbst richtete, dafür, dass sie diesem Pfad des Hasses danach freiwillig weiter gefolgt war. Der Tod ihrer Eltern war vielleicht ein Unfall gewesen, aber was sie anschließend getan hatte, das machte es genauso schlimm, als hätte sie den Mord gezielt begangen. Verrat an ihren Eltern und dem, für was sie standen als Beschützer. Solcher Verrat verdiente Hass. Verräter verdienten Hass. Korina meinte sich erinnern zu können, schon einmal einen Verräter dermaßen gehasst zu haben, wie sie jetzt sich in diesem Moment selber hasste.

"Nein... das war nicht ganz richtig... dass ich daran schuld bin, das lässt es so klingen, als sei es ein Unfall gewesen. Nein... ich habe sie selbst getötet."

Hass. Hass. Hass. Geblendet vor Hass sah sie auf einmal nicht mehr den Raum. Der Hass machte ein ganz anderes Bild sichtbar. Obwohl sie diese Bilder zum ersten mal sah, diese Töne zum ersten mal hörte, so kam es ihr doch bekannt vor. Wie eine Erinnerung.

Schreien und Weinen. Schmerz. Es hätte alles ruhig vor sich gehen sollen, niemand hätte zu Schaden kommen sollen, doch jemand hatte das verdorben. Ihre Gruppe floh, hinweg von einer Burg, aber sie rannte in die andere Richtung, ihren Häschern entgegen. Der Grund für ihre Umkehr: Gerade eben hatte sie herausgefunden, dass man sie nicht einfach entdeckt hatte, nein, es gab einen Verräter. Ihre Hände, bewachsen mit schwarzen Federn, umklammerten ein großes, schwarfes Schwert. Bald war sie an den Verfolgten vorbei, und kam den Verfolgern entgegen. Da war er, dieser Zorn. Gerichtet gegen jene, die ihre Liebsten schändeten, wandelte er sich Kraft. Die Verfolger fürchten diese Kraft. Einige ließen sich von dieser Furcht nicht stoppen, und fanden schnell ihr Ende, entzwei gehackt durch ihre Klinge, andere mieden eine direkte Konfrontation und wichen aus, um die Verfolgung fortzusetzen, denn sie konnten sich denken, an wessen Kragen die zornige Schwertkämpferin wirklich wollte.

Sie kam schließlich am Burgtor an. Oben auf dem Torhaus fand ein Kampf statt. Schatten gegen Pflanzen. Schwert gegen Hand. Aber dort war nicht der Verräter. Der wartete im Burghof.
Da war er. In menschlicher Gestalt, so als hätte er keine Sorge in der Welt. Ein Halbstarker, ein Jüngling. Ungekämmtes blondes Haar, grad mal ein Hauch von Stoppeln auf dem Kinn, weder groß noch muskulös, so sah er nicht so aus wie jemand, der so viel Leid verursacht haben könnte.
Erst als Korina sich ihm rasant näherte, machte er anstalten, sich zu wehren, aber das war nutzlos. Die Schwertkämpferin stürmte mit ausgestrecktem Arm auf ihn zu, sie konnte Federn und Stacheln sehen, die sich aus hautlosen Muskeln erhoben. Ihre Hand schloss sich um seinen Hals und sie gingen zu Boden, er wurde über den gepflasterten Burghof geschleift und hinterließ eine breite Blutspur. Erst, als sein Kopf gegen einen Brunnen knallte mit genug Kraft, um einen normalen Menschen umzubringen, kamen sie zum stehen.

"Ist es wahr?" Die Stimme, mit der Korina sprach, hatte sie nie gehört, und doch erkannte sie sie als ihre eigene. Jedes Wort tropfte vor Zorn und Hass auf diesen Jüngling. "Hast du uns betrogen? Jill, Andreas, Werner, Hilda, und so viele andere... sind sie wegen dir gestorben?" Sie schlug ihm ins Gesicht, so hart, dass seine Nase abgerissen wurde, doch es fügte sich wieder perfekt zusammen.
"Verräter... du bist doch hier die Verräterin, Schwester. Deine eigene Familie zu betrüugen. Alle die weglaufen... die lassen doch den Rest hier allein. Wer nicht den Mut hatte mit euch zu fliehen... der muss sich dann danach Vaters Zorn. Immer sagst du, der Familie treu zu sein und den Schwachen zu helfen, aber jetzt sind dir deine Schwachen Geschwister egal und lässt sie im Stich. Zu ihrem Schutz... kam diese Hetzjagd..."
Er redete noch weiter, aber Korina hatte keine Lust mehr, seine Rechtfertigungen mitanzuhören, die nicht einmal stoppte, als sie wieder und wieder seinen Kiefer und seine Gliedmaßen brach. Jede Verletzung heilte sofort. Aber selbst sein massiver Energievorrat würde bald ausgehen. Aber das war ihr nicht genug, sie wollte ihn jetzt zum Schweigen bringen. Sie erhob ihre klauenbewehrte Hand und ließ sie auf seine Brust zurasen. Warmes Fleisch umgab ihre Hand, als sie das schlagende Herz umklammerte, und zog, und zog, und zog. Und als es sich endlich löste und aus dem Mund des Jungen nur noch gurgeln hervorkam, kehrte Korina in die Realität zurück.

Ihre Stirn pochte. Grund dafür war wohl ein Stur, denn Korinas Gesicht lag auf dem groben Holzboden. Sie wahr wohl nur eine Sekunde weg gewesen, denn noch hatte keiner Gelegenheit gehabt, ihr hochzuhelfen.