Als das Angebot aufkam Vada und Korina zu folgen zu einem dieser Treffen schüttelte die maskierte Person sofort ihren Kopf. Eine weitere Antwort kam jedoch fürs erste nicht hinzu, denn zuvor schaute nun auch der mutmaßliche Wächter nach oben, nachdem Korina jemanden auf den Dächern bemerkte.
Ayres schaute auf die drei herab. Zuerst zum mutmaßlichen Wächter, dann zu den anderen beiden.
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Ich bin nicht in der Absicht gekommen um zu kämpfen.", begann die Dämmerungsmagierin eingehend zu erklären und bewegte die Kugel aus Dunkelheit zuerst vor sich, ehe sie diese in eine Säule wie die zuvor umwandelte. Sie sank zu Boden, worauf die Magierin sich auf die Säule stellte und die Masse langsam aber sicher vom Fuß der Säule aus zur Seite weichen ließ. Dies hatte zwei Effekte. Erstens, schrumpfte die Säule und die Frau auf ihr kam dem Boden somit langsam näher. Zweitens, die Dunkelheit verschwand nicht, sondern setzte sich Schritt für Schritt wieder zu der Anfangsform - eine Kugel - zusammen, die letztenendes zur Seite der Erzmagierin fortlaufend schweben würde. Einmal unten blickte sie wieder zur maskierten Person, dieses Mal wich ihre Konzentration aber nicht von diesem weg. Ein Umstand, der den vermeintlichen Beschützer der Stadt kurz den Kopf schief hängen ließ.
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Jedoch beschleicht mich das Gefühl, dass ich wieder mit leereren Händen gehen werde... Wer bist du? Und fang nicht damit an dich "Wächter" zu nennen. Dieser hätte mich mittels seiner mächtigen Thermomantie lange vor diesem dämonischen Geist bemerkt von dem Moment an, an dem ich meine eigenen Schutzmaßnahmen fallen ließ."
Ayres blieb ruhig sprechend wie zuvor mit Scarlet, aber nun war da auch ein gewisser autoritärer Unterton dabei, was den vermuteten Wächter diesmal für einen Moment zurückschrecken ließ.
Dieser schaute darauf für einen Moment zurück, sagte nichts, bis... ein Seufzen zu hören war. Ein weibliches. Gefolgt von einer weiblichen Stimme, die anfing hinter der Maske hervorzukommen.
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Ayres Lepore. Dacht ichs mir doch, dass es nicht lange dauern wird, bis wir uns wieder sehen. Auch wenn ich mir andere Umstände vorgestellt hatte."
Die Frau, zu der die Stimme gehörte entfernte die Kapuze und darauf die Maske von ihrem Gesicht.
Dahinter verbarg sich eine in ihren späten zwanziger Jahren befindende Frau, mit kurzgeschnittenen schwarzen Haaren und blauen Augen. Ihre Stimme besaß einen syvischen Akzent.
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Ich korrigiere. Vielleicht werde ich doch nicht mit ganz leeren Händen gehen."
Es war sogar für einen kurzen Moment ein leichtes Lächeln auf dem Mund der sonst so gefühlskalten Dämmerungsmagierin zu sehen. Dieses verschwand aber wieder ganz schnell.
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Wir werden sehen... oder viel eher wir werden sehen was Idunn darüber denkt. Das hat aber noch bis morgen Zeit, denn jetzt..."
Die demaskierte Frau schaute zu den anderen beiden hinüber. Sie lächelte, aber man konnte ihr auch ansehen, dass die Situation ein wenig peinlich für sie war, als sie sich zunächst etwas mit einem Finger im Gesicht hin und her strich*.
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Mein Name ist Zinnia. Zinnia vom Orden der Erlösung. Eines der Elitemitglieder, falls ihr es genauer wissen wollt. Tut mir leid euch das zu sagen, aber ihr habt eine denkbar schlechte Nacht dafür ausgesucht, um den Wächter zu treffen, denn der... der dürfte nun einen wohl verdientes Schläfchen haben... Ich schätze es ist das beste, wenn ihr die Fragen stellt."
*ya know what I mean
@Raisen: @Night Zap:
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Aella und Diana machten sich auf dem Weg, was Siradda freie Bahn gab. "
Sehr schön, kommen wir zur Untersuchung. Schwäch das Eis an einem der Beine bitte an einer Stelle, am besten weg von den Gelenken." Lauriam tat wie er gebeten wurde und schon bald war das Eis am einem der Schienenbeine in der Mitte von diesem nicht mehr ganz so dick.
Der Dämonengeist kniete sich zu der noch immer sehr wütend wirkenden Gestalt herunter, vor der einen Stelle und hielt ihre Hand genau über diese. Einmal ein- und wieder ausatmen. Auch wenn sie dies als Geist nicht tun brauchte. Was folgte war zunächst eine Bündelung ihrer Magie in ihre Handfläche und darauf ein Materialisieren in die anderen Welt. Sofort griff sie zu der Stelle, die Lauriam für sie vorbereitet hatte. In den ersten Sekunden zappelte das Ziel ihrer Magie weiter, wurde dann aber ganz still und ruhig. Danach verschwand Siradda wieder in die Geisterwelt, nach dem was lediglich zehn Sekunden waren. Sie wartete nicht einmal darauf, dass Lauriam nachfragte, sondern kam gleich zum Punkt.
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Mal davon abgesehen, dass ihr Zustand dem eines wilden Tieres ähnelte war alles normal. Normal im Sinne davon, dass dies hier nicht durch magische Mittel verursacht worden war. An ihrer Seele war nicht herumgedoktert worden. Vielmehr hatte Olga ihr irgendwas gegeben. Etwas wie eine Pille. Sie sagte es wäre eine Droge, die für einen kurzen Moment die Kräfte wecken würde, von denen ein Mensch für gewöhnlich nicht Gebrauch machen kann, sondern nur in extremen Situationen." Der Kampfmagier musste für einen Moment überlegen was die Dämonin meinen könnte, er verstand aber was gemeint war. "
Stimmt, davon habe ich schon einmal gehört. Diese Kräfte, die wir Menschen für gewöhnlich nicht lange aushalten, da unsere Körper nicht für einen ständigen Einsatz gebaut sind... ähnlich wie bei dieser einen Thermomantie-Technik, die bereits Noires Bruder verwendete, richtig? Und dieselben Kräfte, die sich Dämonen ganz natürlich zunutze machen können."
Die Seelendämonin nickte.
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Was sie jedoch verschwieg, war dass die Droge dies bewerkstelligt, indem sie denjenigen, der sie einnimmt so aggressiv macht, dass sie alles was sie sehen, zu einem blutigen Klumpen zusammenschlagen wollen. In dieser Seele war nichts anderes außer das Verlangen zur Zerstörung... nun zumindest ehe ich mithilfe meiner Magie ihren Verstand leerte, was dank des Zustandes bedeutend leichter war als es normalerweise der Fall gewesen wäre... Jedenfalls, der Benutzer wird zu einem Berserker um es kurz zu fassen. Ist nur noch zu hoffen, dass die Wirkung der Droge sich abbaut ehe meine Magie abklingt... ich hab nicht sonderlich viel magische Kraft angewandt, um mich zu schonen."
Eine gute Entscheidung aus Lauriams Sicht, diese Informationen waren aber wirklich erschreckend. Er wusste nicht, dass es solche Mittel überhaupt gab... oder vielleicht hätte er es sich denken können. Wie hieß diese Frau, die einfach so in diese Gruppe geschoben wurde und dann verschwunden war? Vitaya? Aber selbst sie hatte nie zu solchen Mitteln gegriffen... ihre Drogen waren spezieller, magischer. Magischer, wie die, die magische Angriffe einfach reflektierte für eine sehr kurze Zeit. Dagegen schien dieser Fall direkter zu sein, da es direkt das Gehirn zu beeinflussen schien. Ob ein Arzt dazu genaueres sagen könnte?
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Es scheint jedenfalls zu ihrer Herkunft zu passen. Alchemie dürfte in Hemegis noch akzeptiert sein, da es sich zumindest im Normalfall keiner magischen Mittel bedient. Wir können wohl davon ausgehen, dass diese Olga noch mehr in der Richtung in petto hat... bis zu dem schlimmstmöglichsten Mitteln. Nur..." Er brach den letzten Gedanken gleich an dieser Stelle wieder ab. Das war nun nebensächlich. Wichtiger war, dass er zurück nach oben kommt. Nicht auszudenken was geschehen könnte, wenn Olga oder ihr verbleibender Verbündeter ihm durch die Lappen gehen würden. Auch hier unten suchte er wie zuvor nach neuen Signaturen, oben hatte er aber zumindest auch noch ein Paar Augen als Unterstützung für die Aufgabe.
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Reyson schien dem zunicken zu wollen, was Noire als erstes zu sagen hatte, doch schien ihm das so auf dem Rücken liegen schwer zu fallen. Außerdem gab es da noch ein anderes Problem.
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Noire, das ist eine magische Wunde. Das wird ein wenig länger dauern als sonst. Ich sprech da aus Erfahrung..."
Ein Punkt, dem der Froschdämon zustimmen musste. "
Ja, dem ist so, aber das heißt ja nicht gleich, dass es keine Regeneration mehr gibt... Nur verlangsamt. Und nehmt meinen Sohn seine Stimmung und seine Verwirrung nicht übel. Selbst wenn er mich hasst, bin und bleibe ich sein Vater.”
Amid schaute weg als er das hörte. Alles was noch von ihm zu hören war, war ein "
Ts.”
Das Mitglied des Hohen Rates überlegte kurz und folgte mit einem Vorschlag. "
Amid, in der ersten Vitrine rechts von dir ist ein Ring mit einem gefälschten Smaragd eingebettet. Er wird meine Heilung wieder auf ein akzeptables Maß beschleunigen, solange er meinen Körper berührt. Es reicht wenn du mir ihn zuwirfst.”
Der Jugendliche verharrte in seiner Position, als würde er die Bitte seines Vaters gar nicht erst hören.
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Wenn du es nicht für ihn machst, dann vielleicht für mich? In dieser Position zu bleibe ist auf Dauer anstrengend! Keine Sorge, selbst wenn das ein Trick sein sollte, er wird schon keine Chance haben sich zu verdrücken!"
Auf die Bitte des Echsendämons war er schon gehöriger und so gut er es mit diesem Schutzanzug konnte begab er sich zu der besagten Vitrine. Er öffnete sie ohne Probleme und holte den Ring heraus. Er trat etwas näher zu Reyson und warf ihn so, sodass er bis an den Körper zu Ende rollen würde nach dem Aufprall. Vorsichtig bewegte der Erzmagier eine seiner Hände zu dem Ring, berührte ihn aber lediglich mit seiner Hinterhand. Wie versprochen beschleunigte sich die Regeneration im Vergleich zu zuvor, aber nur für einen kurzen Zeitraum.
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So ist das bei Fälschungen. Manche sind so schlecht gemacht, dass sie nur eine kurze Zeit ihren Zweck erfüllen, bis sie nur noch verdorbene magische Energie absondern, ohne jeglichen positiven Nutzen. Aber hierfür reichte es gerade noch.” Der Froschdämon verwandelte sich zurück und wartete nur darauf, dass Rhord ihm ein wenig Luft zum Atmen und Bewegen gab. Als allererstes befreite er sich von dem Anzug, den er mehr als zum Schein so als Dämon eh nicht mehr benötigt hatte. Dann riss er sich etwas von den Ärmeln seiner Kleidung ab und legte diese auf die Wunden, während er sich hinsetzte, lehnend an eines der Podeste.
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Später... können wir gerne nach draußen wechseln, dahin wo ihr nicht mehr diese lästigen Dinger benötigt. Ich habe die Heilung wie gesagt auf das Minimum beschränkt... aber genau deswegen belasse ich das Bewegen nun ebenso um ein Minimum. Sofern ich noch die Gelegenheit dazu bekomme würde ich diese Energien lieber für den kommenden Tag sparen. Und... Rhord war der Name? Bleib ruhig verwandelt, ich glaube im Moment wird das Detail hier niemanden stören. Selbst mein Sohn ist weit vorsichtiger gegenüber mir als vor dir. ” Der Erddämon nickte dem zu und steckte seine Waffe weg, blieb aber verwandelt. Er setzte sich im Schneidersitz hin und achtete darauf niemanden, der noch hinter ihm stehenden mit seinem Schwanz irgendwie zu stören. Amid lehnte sich neben Rhord gegen eines der Podeste. Dieser bemerkte die Blicke, die Amid hin und wieder ihm zuwandte. Er musste noch nervös sein, aber für den Moment schien er die Situation - sich direkt neben einem verwandelten, menschenfressenden Monster zu stehen - akzeptieren zu können. "
Keine Sorge, von meiner Art wäre ich einer der letzten, die dir was tun würden."
Der Jugendliche versuchte sein bestes darauf zu lächeln, ein Rest an Sorge war ihm aber noch immer ins Gesicht geschrieben. "
S-sorry, i-ich glaub dir ja, sonst wär ich womöglich wirklich schon tot und ich finde du wirkst auch sehr, äh, imposant, nur ich kann nicht anders...”
Reyson räusperte sich, nun da voraussichtlich alle sich zum Zuhören bereitgemacht hatten und auch Sohn und Artgenossen schauten zu ihm.
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Fangen wir am besten am Anfang an vor gut fünfzehn Jahren, vielleicht etwas mehr, damals kurz nachdem ich die Wahl zum Ratsmitglied sehr knapp gewonnen hatte und Amid auf dem Weg war. Ich war überglücklich, alles schien zu funktionieren wie ich es mir erträumt hatte. Der Rat war damals noch gemischter in seinen Positionen bezüglich dieses verhassten Systems... und auch ich wollte eine Veränderung.” Amid schrak auf, seine Wut bereit hinter der Scheibe ihm ins Gesicht geschrieben, doch wurde von einer Handgeste von seinem Vater zum Stoppen gebracht, zumindest für einen Moment. Rhord war ebenso verwundert, war der Mann vor ihnen doch... Aber das sollte nicht die letzte Überraschung gewesen sein, denn die nächste folgte gleich danach.
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Und dann auf einmal, nur wenige Monate nach meiner Wahl, erwachte ich von dem was ein Schlaf in meinem Bett war in diesem Keller. Ich wusste nicht was zwischen A und B geschehen war, doch ich fand zu meinem Entsetzen zwei Dinge fest. Als erstes war da noch jemand anderes... Eine Dämonin, in Form ähnlich wie eine Schlange, durch dessen Schrei ich überhaupt wach wurde. Auch ich - sofort wegen den Umständen hellwach - schrie, wegen meiner Angst vor ihr, weil ich den Schrei natürlich anders interpretierte. Doch dann merkten wir wohl gleichzeitig, dass beide unserer Reaktionen durch Furcht vor dem jeweils anderen entstanden... Beides Angstschreie waren. Sie schaute zu sich selbst herunter und so ich, womit auch ich feststellte, dass ich zu einem Dämon mutiert wurde. Noch bevor ich irgendwas sagen konnte, ich war immerhin auch verloren mit meinen Gedanken, verschwand die Schlangendämonin so schnell sie nur konnte durch die nur einen Spalt, also so wie jetzt, geöffnete Tür.”
Reyson gönnte sich einen Moment eine Atempause, während die drei Zuhörer vor ihm nun allerhand an Informationen verstehen durften. Gewisse Fragen waren vorprogrammiert, das wusste der Froschdämon.
Derweil stand Rhords Dämonenmaul offen. Da war ein Detail dabei bei welchem er sofort stecken blieb, er brauchte aber noch einen Moment um sich das durch Kopf gehen zu lassen... War diese Schlangendämonin... Bali? Nein, das war ein Zufall, oder?
@Soren: