Mord in Palermo

Als die Tür zum Raum mit der Beschriftung "Kindlichkeit" aufging, erklang eine Melodie. Erst gedämpft nur durch den kleinen Spalt
der Öffnung, dann jedoch als die Frau namens Pressa die Tür weiter aus ihrem Rahmen schob eröffnete sich ihr ein Blick auf einen
langen Flur. Es wirkte, als wenn er kein Ende besaß. Die Holzwände waren beschmückt mit allerlei Dekoration für eine Feier. Anstatt
Kronleuchter oder Kerzen zierten Papierlaternen mit wilden Bemalungen den Raum und brachten das Licht in den Flur.

Doch was wohl sofort jedem ins Auge stach war ein kleiner Teddybär mit weißem Fell zwei zwaren Köpfen als Augen und einer rauen
braunen Nase. Mehr war als Geschicht nicht zu erkennen, denn ein Mund war nicht vorhanden. In seinem Stoffarmen lag eine Spieluhr
von der auch die Melodie ausging. Sie versprühte einen leicht melancholischen Charm und trotzdem wirkte sie irgendwie anziehend.

Wer den Gang genauer betrachte erblickte außer einen endlosen Flur mit Dekoration, dass es nicht wirklich einen anderen Weg als
gerade aus gab und nur der kleine Bär auf ihrem Weg lag. Die Dekoration bestand aus selbstgemalten Bildern wahrscheinlich mit den
Fingern gezeichnet. Auch einige kleine farbige Hand- und Füßabdrücke fanden sich auf den Wänden, Boden und Decke...

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Immer noch begleitet von der Spieluhr traten die ersten in den Raum. Nach und nach traten sie ein und ihre Stimmen hallten durch
den Flur. Es kamen verschiedene Fragen und Befehle auf. Auch das Flüstern einiger Personen und die Gespräche mit einander wurden
nicht überhört. Doch gab es keine Antwort im eigentlichen Sinne. Nur ein lautes Donnern schreckte wohl die Gemeinschaft auf und
ließ die Spieluhr verstummen.

Die Tür war in den Rahmen geknallt und wie an den Wänden fingen an sich farbige Hände- und Fußabdrücke auf ihr zu bilden. Wenn
man genauer lauschte konnte man auch das Gelächter von Kindern für einen Moment vernehmen. Als immer mehr Farbe die Tür bedeckte
verblasste zuerst der Türknauf, dann das Schlüsselloch und zuletzt wirkte der einzige Eingang nun wie eine Sackgasse in diesem Flur.

Während sicher ein Großteil damit beschäftigt war das Phänomen erhob sich der Teddybär auf seine flauschigen Beine. Etwas schwerlich
packte er die Spieluhr und zog sie hinter sich her. Er gab sogar kleine quietschige Geräusche von sich beim Laufen und die Spieluhr eine
raure Note, als sie unfreiwillig über den Boden scheuerte. Auf dem Rücken des Teddybärs befand sich ein Zettel auf dem etwas krakelig
stand:

"Folgt mir! :-D"
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Die Gruppe folgte dem kleinen Bärchen mit seiner Spieluhr. Selbst nach einer geschlagenden Stunde änderte sich nichts. Nur wenn es jemand
wagte oder aus der Monotonie ausbrach den Teddybär anzuschaun und seinen Blick über die Schulter warf, zurück aus der Richtung, welche
sie gekommen waren, sah man den Flur sich wie einer Spirale zusammen ziehen im gleicher Geschwindigkeit, wie sich die Gruppe bewegte.

Wenn die Gruppe stehenbleiben würde, entsteht einfach wieder die Wand am Anfang, wo einst die Tür gewesen war. Nur das Bärchen ließ
sich weder beunruhigen noch irriteren von seiner Umwelt. Er lief einfach weiter. Doch nach und nach sah man, wie die Schrift auf dem
Zettel sich verschmierte und das freudige lachende Gesicht sich verzog zu eine breiten Grinsen:

"Hab euch!"

Plötzlich sah man für einen Moment in weiter Entfernung eine Person im Flur, die jedoch sofort wieder verblasste und mit einem lauten Poltern,
als wenn Geröll eine Klippe hinab und eine Wand tauchte vor der Gruppe auf, so dass sie zusammen gegen die hintere Wand gedrückt wurden.
Dies hielt für knapp eine Minute an, bis der Flur wieder eine angenehme Größe annahm, aber man nun eigentlich in einen Kasten gefangen war.

Der Teddybär war auch verschwunden, doch an der Wand, die einst der Weg voraus war, hing nun ein Bild. Von ganz vielen Strichmenschchen,
die durch eine Lucke fallen und einen Moment später, spaltete sich der Boden und die Gruppe fiel in ein Nichts begleitet von weiteren Kindergelächter.
Nach einem etwas unangenehmen Sturtz mit unsanfter Landung befand sich die Gruppe nun in einem Raum etwa 20 Schritt breit und 30 lang.
Die Gruppe am nördlichen Ende und am Südlichen ein Knabe. Gekleidet in einer blauen Robe, die ihm viel zu lang war und einem gigantischen Zauberhut
aus Stroh. In seinen jungen Händen ein Besenstiel und ein breites Grinsen auf dem Gesicht, während sein ebenso kaputtes und blondes Haar wie
Stroh wild verstreut sein Gesicht verdeckte.

Der Raum war gefüllt mit allen möglichen Sachen. Einige Tische auf den Spielsachen lagen, ein Schaukelpferd auch ein Bett, sowie eingie Puppen
und Stofftiere. Wild verstreut auch Zeichnungen und Stifte. Ein zwei verpackte Geschenke befanden sich auch unter den Sachen. Dann noch
ein "Schloss" aus Kissen und Schachteln hinter dem sich der wohlmögliche Besitzer der Sachen schützte. Neben seiner Burg ein riesiger Teddy,
der dem auf den Gang ziemlich ähnlich aussah, was verstärkt wurde durch der Spieluhr, die zwischen seinen Beinen lag...
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