Kurz nachdem sie ihre Urinprobe abgegeben hatte und sich im Wartezimmer wieder hinsetzen wollte, traten ein paar Wachen ein - und steuerten genau auf sie zu. Ohne viele Worte zu verlieren (genauer gesagt keine) fasste sie einer links und rechts am Arm, fest genug, damit Gegenwehr schwer war (dafür war die große Asiatin jedoch viel zu überrascht) und verließen den Raum.
"Ethan? Eeethaaaan!", rief Evelin verwirrt, hörte jedoch keine Antwort mehr von ihm. Was ging hier ab? Die Treppen hinunter dachte sie scharf nach - dem Verhalten der Krankenschwester und des Arztes nach mochte man Leute, die zufällig Drogen genommen haben, nicht so sehr. Wahrscheinlich wollte man sie.. da sah sie vor dem Krankenhaus auch schon jemanden mit Handschellen auf sich zukommen. Klick - und ihre Hände waren vor ihrem Bauch gefesselt. "
Wie?", sagte sie.
"Na, darin bist du wohl selber Schuld!", kommentierte die linke Wache und sah sie geringschätzig an. Zugegeben, sie sah aus wie ein Junkie und JA sie HATTE Drogen genommen - aber was war das denn für eine Art? Das man hier gerade die Königin Xengs abführte, war nicht Evelins Problem - sondern vielmehr, wie man hier mit ihr umging. "
Hey, was soll das?", rief sie aus, als man sie in eine Richtung drängte.
"Was ist Euer verdammtes PROBLEM?" und wurde lauter, sah sich um. Ethan lief im Hintergrund vorbei und sah beschämt weg. "
VERDAMMT ETHAN BLEIB HIER! HAU NICHT AB, DU FEIGLING!", brüllte sie ihm hinterher doch er hörte gar nicht auf sie. Was war los mit dem Kerl? ER hatte sie doch hierher geführt! Er hatte gewusst, dass man sie abführen würde? Sie hatte diese verdammten Gesetze hier doch nicht gemacht! Wer wusste denn, dass die Regierung hier so hinter Drogensüchtigen her war! (Ganz abgesehen davon, dass sie es albern fand, da man nichts erreichte, indem man Konsumenten bestrafte.) Und nun schlich er sich davon? Als einer der Wachen ihr den Kopf runterdrücken wollte, und sie in eine Kutsche stoßen wollte, hatte sie genug.
"Zhe jiu goule!"* rief sie aus und wand sich mit einer geschickten Rundumdrehung aus dem Griff der Wachen hinaus - dabei zog sie ihr Bein einmal quer über seinen Kopf und er ging mit einem Uff zu Boden. Schwankend, irgendwie drehte sich alles um sie herum, stand sie da und blinzelte - wich instinktiv dem Angriff der anderen Wache aus und ließ sie mit einem Beinhaken ebenfalls zu Boden wandern. Rufe wurden laut, als zwei weitere Wachen angestürmt kamen und merkten, dass hier etwas nicht gut lief - anstatt wegzulaufen nutze Evelin ihre Handschellen, als Würgegriff, stürzte sich auf die erste Wache, schwang sich dann, als sie merkte, dass der Frau langsam die Luft ausging, um sie herum und schleuderte sie auf die Vierte. Dann nahm sie die Beine in die Hand - okey, es sah nicht elegant aus, aber zumindestens schien sie Abstand zu gewinnen - Die Leute stoben auseinander als sie zwischen ihnen hindurchstürmte und mitten in eine Verstärkung krachte, die wahrscheinlich zufällig gerade hier ankam. Evelin taumelte zurück und brauchte durch ihren Drogenentzugsschleier einen Moment ehe sie verstand, dass da vor ihr mehr Bewaffnete auf sie zukamen..
"Ergib dich, du Junkie!", riefen sie ihr zu und erhoben ihre Lanzen. Evelin spuckte auf den Boden und ließ ihre Finger knacken. Dann musste sie wohl ernst machen. Langsam hob sie den Kopf und sah die Wachen grinsend an.
"Heute Abend schon was vor? Nein? Gut so. Denn ihr werdet alle im Krankenhaus landen.", flüsterte sie.
Dem einen rammte sie ihren nackten Fuß zwischen die Beine, nutze seinen zusammezuckenden Körper als Sprungbrett gegen die zweite Wache, rollte sich ab und schleuderte ihre geballten FäuseinHandschellen dem Dritten gegen den Kopf. Es knackte. Er ging sehr schnell zu Boden. Als die Wachfrau sich aufrichten wollte, rammte Evelin ihr nochmal ihr Knie gegen die Schläfe. Jetzt würde keiner der Drei mehr etwas gegen sie unternehmen können. "Noch jemand? Gut. Lasst mich durch." Verängstigt machten die Leute, die stehengeblieben waren und entsetzt zugeschaut hatten, ihr Platz. Evelin verschwand in einer Gasse. Sie musste hier weg. Schnellstens.
Eine gute halbe Stunde später erreichte sie eine Plattform, auf dem eine altbekannte Figur mit einem Welpen kuschelte - oder so. So genau sah Evelin nicht hin. Schwankend und keuchend ließ sie sich neben Assagar nieder. "Chou ghou chi.", fluchte sie als ihr Rücken knackte. Assagar schwappte ein nicht gerade angenehmer Geruch entgegen - Schweiß, Kotze, Alkohol und sonstige Drogenausdünstungen - als sie sich niederließ. "Vertrau niemals adligen Wachen, die zuviel auf sich halten. Das wird er büßen." Sie biss sich auf die Lippen und starrte wütend vor sich hin. Das sie es durch die finstren Gassen der Stadt geschafft hatte, ohne gesehen zu werden, war wirklich eine Leistung. Mehr, als sie in den letzten Tagen überhaupt geleistet hatte.
*Genug ist genug!#
** Verdammter Dreck.
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