Akame hatte es sich im Lager gemütlich gemacht und schlief etwas. Bequem war es nicht, aber das war das Mädchen schon gewöhnt.
Sie fühlte sich bereits stärker, aber ob das reichte, um sich den Dämonen entgegenzustellen? Wohl kaum. Und wohin ist Evelin verschwunden?
"Laufen, Laufen, Laufen und dann...", Ryu ruhte sich auf einem der Steine an der Küste aus und blickte hinein in den Urwald,
"...Fliegen fangen? Ihr ernst?"
Der Junge zweifelte einerseits, dass das irgendwas brachte und war andererseits nichtmal sicher, ob es überhaupt möglich war, diese Insekten zu fangen, ohne gestochen zu werden.
An Evelin's Trainingsmethoden zweifelnd betrat Ryu den Wald und sah sich um. Er hörte mehrere Insekten herumschwirren, die teilweise auch recht groß waren, aber...wie soll er sie fangen?
"Da!", flüsterte der Junge und fixierte mit seinem Blick eine der Stechmücken, die es sich vor ihm auf einer Baumrinde bequem gemacht hatte. Er näherte sich dem kleinen Wesen - und schlug die Hände zusammen. Hatte er die Mücke gefangen?...gespannt öffnete Ryu seine Hände...nichts.
"Ahhhh!", ärgerte er sich lauthals und hielt nach der Nächsten ausschau.
"Hallo!", sprach Silver, der den Jungen inzwischen gefunden hatte und tauchte hinter dem Baumstamm auf. Ryu erschrack und taumelte einige Schritte zurück.
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"Siehst du den Pfad den wir hier haben? Dieser erstreckt sich relativ weit und viel verwinkelt durch Sträucher, Bäume,
Felsen und Wurzeln. Versuche doch den Weg entlang so viele "Fädenfallen" aufzustellen wie möglich", erklärte Val den Belastungstest und er gab auch an, bis zu welchem Punkt Kyou seine Fäden aussenden sollte. Eine kleine Höhle, etwa zehn Meter von ihrem Standpunkt entfernt, markierte das Ende.
"Hmpf", Kyou kratzte sich am Hinterkopf, er hatte noch nie probiert, solche Fallen auszulegen.
Ein kurzer Blick zu Val, dann ging er los.
Kyou schien ganz normal zu gehen - setzte dabei aber seine Magie ein, um Fäden zu kreieren, die sich an die umliegenden Bäume und Sträucher hefteten. Allerdings hielt er die Fäden kurz, da er nur den Weg, den Val betreten wird, mit Fäden füllen muss. Gleichzeitig versuchte der Junge eine natürliche Körperhaltung zu bewahren, es soll nicht auffallen, dass er seine Magie gerade benutzt. Das gelang...nicht ganz. Die letzten paar Meter merkte man, wie seine Hände leicht verkrampften. Das war alles andere als einfach.
Kyoutarou stand schlussendlich vor der Höhle und atmete durch.
"Fertig", rief er zurück zu Val.
@Soren:
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"Sehr erfreut", erwiderte der Soldat den Handschlag von Néni.
"Ich bin Ethan Aurulian. Genau der, nachdem Sir Vada gerufen hat. Er erfragte meine Hilfe beim Einfangen eines bestimmten Verbrechers, und möchte mich der neuen AT03 vorstellen."
Der Blondhaarige stellte sich als jener Ethan vor, den Vada gerade durch die Lautsprecher angesprochen hatte.
"Ohhh~!"
"Freut mich Sie kennenzulernen", sprach Néni.
"Ich denke die anderen werden sich auch bald hier einfinden, nachdem Vada seine große Ansprache hatte...", sie schien nicht gerade angetan von Vada's Aktion zu sein. Es bedeutete wieder Probleme...
Der Name Ethan sagte dem Mädchen nichts, allerdings der Nachname, Aurulian. Hatte der Hauptmann nicht den selben Nachnamen?
"Ahh, da kommt schon der Nächste...", sprach Néni und sah an Ethan's Kopf vorbei, hinter ihm tauchte Arend mit einem genervten Gesichtsaufdruck auf. Sein Katana hatte der junge Soldat über seine Schultern gelegt und hielt es mit einer Hand fest. Die andere Hand verschwand in seiner Hosentasche.
"Heeeeeey! Arend!", rief das Mädchen und winkte ihrem Teamkameraden zu.
Mit einem noch genervteren Ausdruck trat der Schwertkämpfer auf Ethan und Néni zu.
"Was soll das ganze hier? Habt ihr diesen Raisen endlich gefunden?"
@Night Zap:
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Story of Horus - Part 6
„Es ist beschämend“, seufzte Horus und blickte hinauf zu dem Magier, der scheinbar mitten in der Luft schwebte. „...so einfach überlistet zu werden.“
„Was- warum?!“, schrie Kara und sah verwirrt zu den Schiffen hinüber, die lichterloh brannten.
„Soldaten aus Finitus!“, sprach der fremde Magier – sprechen war allerdings der falsche Ausdruck, er sendete seine Worte in die Köpfe der Finitianer. „Euer Besuch ehrt uns – doch leider können wir Euch nichtmehr gehen lassen. Es wäre ungünstig, wenn bekannt wird, was hier vonstattengeht“
Während der Fremde, dessen ganzer Körper durch einen schwarzen Mantel verhüllt war, sprach, schwebte er kreisförmig um die Gruppe.
„Schlussendlich wart Ihr es, die Lordan unerlaubterweise betreten haben – wir verteidigten uns nur...“, lachte der Magier finster.
„Als ob wir das Zulassen!“, rief einer der Fanalis und schmiss einen Stein auf den Angreifer, der allerdings durch dessen Körper einfach hindurchflog.
„Illusionsmagie“, kommentierte der Kommandant die Aktion von dem Fanalis. „Der Typ hier ist nichts weiter als eine Illusion.
Sein echter Körper könnte überall sein. Es hat keinen Sinn ihn hier anzugreifen.“
„Es sind also doch mehrere fähige Leute in Euren Reihen“, die Illusion des Mannes löste sich auf und ließ die Soldaten von Finitus alleine zurück.
„Und was jetzt?“, hörte man von mehreren Seiten.
Der Kommandant seufzte, sie waren auf einem Berg vor der Stadt. In Nanmphis warteten bereits dutzende Trollsoldaten und ihre Schiffe standen in Flammen.
„Hmpf“, der Kommandant überblickte die zwei Einheiten, sie waren nur zehn Leute auf dieser Mission. Davon fünf Fanalis, die ihre Kampfkraft zwar stark erhöhten, aber reichte das, um sich zur Küste durchzuschlagen und den nächsten Hafen zu erreichen? Sie waren momentan nördlich der Stadt, der Hafen befand sich westlich von ihr. Die Gruppe könnte den Berg, im Schutze der Wälder, hinabwandern und sich zu ihrem Ziel schleichen.
„Das wird nicht klappen“, sprach Horus und sah den Kommandanten an, der gerade in Gedanken versunken war. „Ich denke ich weiß, was Sie denken. Die Wälder als Schutz nutzen und sich zum Hafen schleichen. Eigentlich ein guter Plan, aber sie [die Trolle] wissen, wo wir sind“, erklärte Horus seine Meinung.
„Dieser Magier...er ist zu mächtig, um ein Trollmagier zu sein. Er konnte die ganze Gruppe in einer riesigen Illusion fangen, auch mich. Beeindruckend.
Ich weiß, dass das ein großes Risiko ist – aber ich denke, dass wir nicht flüchten können, sondern in die Offensive gehen müssen. Vorerst.
Selbst die Trolle sind intelligent genug, um vorherzusagen, dass wir wahrscheinlich den Hafen angreifen werden, um mit einem der Schiffe zu verschwinden. Und ich gehe davon aus, dass sie dort bereits eine große Anzahl an Soldaten bereit stehen haben.
Meine Idee ist, dass wir das überraschendste Manöver wagen – sie frontal anzugreifen.“
„Inwiefern?“, fragte der Kommandant genauer und schien nicht abgeneigt von der Idee zu sein. Schließlich hatten sie die Fanalis – um etwas Unruhe zu stiften reichte das.
„Mein Plan...“, begann Horus seine Idee zu erklären.