Für einen Moment sah Kyrian überrascht aus. Unangenehm überrascht. Er zog eine Augenbraue hoch und entschlang seiner Hand Lahras.
"Tu so etwas dummes nie wieder." Er pustete sich eine Strähne aus der Stirn, sah sich kurz um, dann sie an.
"Räum hier auf und rette die Leute selber, so gut du kannst. Ich muss kurz deinen Katastrophenzauber ausgleichen. Dir scheint nicht bewusst zu sein, dass man mit Teleportationszaubern nicht um sich werfen sollte, oder? Auch wenn er simpel erscheint.. ist er doch einer der komplexesten Dinge als Magier, die man zaubern kann." Er seufzte. "
Warte hier auf mich.", mit einem Schnippen seiner Hand ließ er die untote Frau alleine zurück und war verschwunden -
Nur um eine Minute später einen prustenden und nach Luft schnappenden Gen aus brackigem Wasser zu ziehen. Irgendwie hatte Lahra es geschafft, ihn IN einen Abwasser- und Kanalisationsablauf zu teleportieren, in dem sich der Schmutz der Stadt sammelte um durch magische Pumpen nach und nach langsam gereinigt wieder den reichen Häusern Dulluas zukommen zu lassen - nun, Gen hatte nicht gerade einen der sauberen Trankte erwischt, das war klar. Kyrian rümpfe die Nase und machte eine wedelnde Handgeste - Wasser bildete sich über Gens Kopf und er spürte, wie das Dreckszeug von ihm runter gewaschen wurde. "Entschuldige bitte Lahras fahrlässiges Zaubern.", bemerkte Kyrian seufzend und drehte sich dann um.
"Nun spring schon, Yin!", rief er seiner Tochter zu die auf dem Dach eines recht hohen Hauses gelandet war und irgendwie ohne Gelingen versuchte hinunterzuklettern.
"Aber-"
"Glaubst du, ich stehe hier nur so rum?", erwiderte Kyrian lässig und mit nur einer gaaaaanz kleinen Spur Genervtheit. Yin schluckte und versuchte nicht daran zu denken, wie tief denn die Straße unter ihr weit weg war.. drei..zwei..
"Eins!", sagte sie, und stieß sich von den Dachziegeln aus ab - um seeeehr langsam und unepisch ganze sieben Meter zu Boden zu schweben.
Kyrian drehte sich wieder zu Gen um.
"Pass auf sie auf, ja? In ihrem Zustand stellt sie noch ganz andere Dinge an.. ich werde der Gruppe im Laufe der nächsten Tage bescheid geben, was als nächstes passiert. Wenn du jemanden siehst, sag ihm das.", er lächelte Gen entschuldigend an, nickte ihm zu und verschwand dann.
"Das hab ich gehört!", rief Yin ihrem Vater hinterher.
"Ich kann auf mich alleine auf-" doch da war er schon weg.
"Hmm.. und nun?", sagte Yin zu Gen, der tropfend da stand und landete sanft auf dem Pflaster der Stadt.
- Nur um einige Sekunden später Pyxe aus einer riesigen Schüssel Salat zu ziehen.
"Entschuligt.", raunte er dem Mann zu, der den Hellseher ziemlich entrüstet ansah.
Das hier war eine geschlossene Gesellschaft! Was bildete sich dieser Magier ein! Und überhaupt, aus welcher Schule kam er denn, diese Robe- "Aber ihr würdet Pyxe nicht speisen wollen. Schlecht für die Verdauung.", Kyrian verbeugte sich höflich und setzte die Fee sanft auf seiner Schulter ab.
"Einen guten Apetit noch." Damit entfernte er sich von der Tischgesellschaft, die ihn mit offenen Mündern ansahen. Wenn man genauer hinsah, war es wohl eine Trauergemeinschaft, denn alle der Leute trugen schwarz und waren offenkundig aufgebrezelt.
"Du warst auch schon mal in besserer Gesellschaft.", sagte Kyrian zu Pyxe und nahm ihr ein Salatblatt vom Kopf.
@LucaAndrea: @Tako: @Night Zap: (Pyxe wurde NICHT wieder vergessen!
)
Anning musste zugeben, dass es in seinem Zimmer weit weniger staubig war als auf dem Flur - aber unordentlich war es hier dennoch. Als der junge Mann sie jedoch berührte, zuckte sie deutlich zusammen und stolperte an die Wand seines Zimmers, schlug seine sanfte Geste energisch ab. Seine Gedanken in ihrem Kopf waren schmerzhaft, als würde ihr jemand mit einer langen Nadel im Gehirn rumpieken. Es war nicht so, dass seine Erinnerungen schecklich wären, nicht schrecklicher als die von ihrem Vater oder ihrem Erzeuger.. aber sie gehörten IHM und hatten dementsprechend nichts in ihrem eigenen Kopf verloren. Vorsichtig berührte sie den Stirnreif auf ihrem Kopf. Sie konnte ihn hier sicherlich nicht ablegen.. oh, wie sie es hasste, sie selbst zu sein. Sie mochte Viharas wirklich, er war nett und schusselig - etwas chaotisch aber irgendwie sympathisch. Aber sie hatte hier nichts verloren. Egal, was sie tat, Anning stand sich selbst im Weg.
@Altaris:
Mit einem bitteren Geschmack im Mund und dem Gefühl von tausend kleiner Kobolde die auf ihrem Kopf Stepptanz tanzen würden, wachte Evelin auf. Als sie sich aufrichtete spürte sie, wie ihr etwas klebriges oder.. ZEUG in den Haaren hing.. Sie stand auf (mühsam) und sah sich um (angestrengt). Nur sehr wenig Licht viel in das Zimmer mit winzigem Fenster, in dem sie am Tisch eingeschlafen (?) war und es sah aus... nun, es wäre vielleicht besser, DIESE Rechnung nicht bezahlen zu müssen.
Hinter sich hörte sie, wie jemand schnarchte. Die weißhaarige Asiatin zuckte zusammen und sah besorgt zu den Überresten, die mal ein Bett gewesen sein mussten. Da.. schlief tatsächlich jemand drin! Und er sah aus, als wäre er durch den Konsum von Alkohol durchaus hübscher gewesen. Evelin rieb sich die Stirn.
Was tat sie hier noch? Sie stolperte etwas hin und her und zog sich an. Dabei fand sie einen ihrer Säbel an der Decke wieder, an einer Stelle an der vielleicht mal eine Lichtquelle gehangen hatte... nun, jetzt war da keine mehr, und Evelin schaffte es sogar, den zweiten Säbel aus der Unterseite des Bettes zu ziehen.
Vor - nun, es war eigentlich keine Taverne, eigentlich schien es mehr ein Wohnheim zu sein - dem Haus schwankte Evelin zu einem dreckigen Glasfenster und betrachtete sich mit zusammengekniffenen Augen. Scheiße, sah sie abgeranzt aus! Die Haare fielen ihr strähnig über die Schultern, ihre Klamotten zerrissen und irgendwie verkokelt, ihre Augenringe reichten bis nach Selshada und ihr linker Arm.. irgendwie fühlte es sich an, als hätte sie sich etwas gerissen. Irritiert schüttelte sie ihn aus. WAS hatte sie da eigentlich an? Sie sah an sich hinunter und überlegte angestrengt. Keine Erinnerung. Aber es sah aus wie etwas, was normalerweise Bauern auf dem Feld zum Kühemelken anhatten. Kurios.
Für ein paar Minuten starrte sie sehr angestrengt in ihr verschwommenes Spiegelbild und versuchte sich an die letzten Stunden, nein, den letzten Tag, nein, an die letzten Tage* zu einnern.
Es ging nicht. Evelin stöhnte und stützte den Kopf in die Hände. Diese Kopfweh... Und übel war ihr auch.
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Falls irgendwer bei Evelin teleportationstechnisch landen/vorbeikommen will..
* wenn das mit Lucas Event hinhaut, bin mir grad nicht sicher