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Altaris

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1

Samstag, 5. April 2014, 13:48

[Kapitel 1] Der Aufstieg aus den Trümmern

Seid gegrüßt, edle Helden aus der Welt von Finitus!

(Der nächste Teil ist direkt übernommen von Ryden, da er es bereits gut formuliert hatte)
Nachdem die Dämonen die obere Welt besetzt haben, zogen sich die Völker Finitus' unter die Erde zurück. Der Zwergenkontinent Houlus, der größtenteils unterirdisch existiert, war dabei Rückzugsstelle Nummer eins, doch auch auf andere Kontinenten gibt es Bastionen - doch genaues weiß man nicht, denn die Oberfläche wurde seit 20 Jahren nicht mehr betreten. Die Tunnel, die zur Oberfläche führen, sind verschlossen und durch Tarnzauber vor den Dämonen geschützt - sie zu öffnen wäre fatal.
Durch den Rückzug unter die Erde mussten die Völker auf vieles verzichten. Dennoch haben sie mithilfe der Zwerge, die ohnehin unter der Erde leben, gelernt, sich anzupassen. Durch Lichtkristalle ist das Wachstum mancher Pflanzen möglich, manche Tierarten konnten mit unter die Erde genommen werden und gezüchtet werden. Es herrscht kein Massenhunger, aber im Überfluss gibt es auch nichts.

Unter der Erde gibt es jetzt, zwanzig Jahre nach dem Rückzug, hauptsächlich große Städte, davon aber wenige. Der Kontinent Houlus ist unterirdisch vernetzt und hat durch den Zuwachs an neuen Bewohner profitiert: Die Zwergenstädte sind gewachsen und haben durch das kombinierte Wissen aller Völker einen Technologiesprung erlebt: Einer Industrialisierung nicht unähnlich kam es zur Weiterentwicklung: Es gibt nun Dampfmaschinen, die Bergbaumaschinen antreiben, Züge, die zwischen den unterirdischen Städten verkehren und einfache mechanische Erfindungen, etwa Uhren (aber keinen Strom!).
Auch eine Urbanisierung hat eingesetzt - es leben zahllose Menschen aller Rassen in den Städten. In den Vierteln der Reichen in freistehenden Häusern, teilweise sogar mit von Kristallen beleuchteten Gärten, in den ärmeren Vierteln eng zusammen in gestapelten Häusern.
Beleuchtet werden die Städte von magischen Kristallen, die an der Decke der gigantischen Höhle hängen. Sie beleuchten auch die Straßen und werden in der Nacht durch Magie verdunkelt.
Ihr befindet euch momentan in Dulluas Cannan (ehemalig Wallham), der Hauptstadt des unterirdischen Houlus. Die Stadt ist in das Ober-, Mittel- und Armenviertel geteilt, das Armenviertel nimmt hierbei den größten Teil ein. Von oben leuchtet das bläulich helle Licht der Lichtkristalle an der Decke auf euch herab, auf den Straßen herrscht reges treiben: Leute suchen Hilfe, Aufträge oder gehen nur ihren täglichen Routinen nach. Überall gibt es eigentlich etwas zu tun. Und wenn ihr nichts zu tun habt, könnt ihr euch einfach mit anderen Leuten treffen - doch Freizeitbeschäftigung gibt es nur im Oberviertel und auch da nicht wirklich viel. Es gibt einen angelegten Park für den Adel,, der jedoch Eintritt kostet.

Bilder

Aber ohne Elektrizität




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Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Altaris« (5. April 2014, 15:20)


2

Samstag, 5. April 2014, 22:56

Musik zur Inspiration



Die Kristalle an der Höhlendecke tauchten die Höhlen noch immer in das typische weiß-diffuse Licht, als die Glocke erklang, die alle Anwesenden vor Erleichterung ausatmen ließ. Matthew lud die letzte Ladung Erz und Geröll auf den Waggon, dann hängte er sich hinten an den Waggon. Andere Arbeiter, die im Steinbruch arbeiteten oder die Maschinen betätigten, bestiegen Transportwaggons - Schichtende. Einen Augenblick später setzte sich der eiserne Zug in Bewegung.
Er ruckelte über die Schienen und durchfuhr den Tunnel, der geradewegs von den Steinbrüchen zurück nach Dulluas führte - und bereits nach wenigen Minuten gab der steinerne Schlund den eisernen Koloss frei, der auf einer Metallbrücke in Richtung des Knotenpunktes der Stadt führte. Dulluas lag vor und unter ihnen: Die Gebäudetürme des Armenviertels füllte den unteren Teil der Höhle aus, weiter oben, entlang der Wände der Höhle und auf den Anhebungen, befanden sich die Viertel der Mittel- und der Oberschicht.

Während der Zug weiterfuhr blickte Matthew nach oben und saß die gigantischen Kristalle an, die die Stadt mit ihrem magischen Licht erhellten. Wie wohl die Sonne aussah, oder das Licht des Mondes? Er war zwar an der Oberfläche gewesen, als er gerade geboren war, doch erinnern konnte er sich an nichts. Zwar würde er alles dafür geben, richtiges Licht zu sehen, doch er wusste, dass es zwecklos war: Die Tore waren verbarrikadiert und niemand konnte und dürfte sie öffnen - die Dämonen hatten Späher, die sich überall befanden, und wenn sie erst den Standort der Zugänge wüssten... Es war nicht auszudenken, was alles passieren könnte. Nein, er musste sich mit dem Licht der Kristalle begnügen.

Der Zug kam begleitet von metallischem Kreischen zum Stehen, er hatte den Knotenpunkt erreicht. Hier, an der Schwelle vom Armenviertel zur Mittelschicht, befanden sich die Schmieden und Steinmetze befanden, die das Erz und das Gestein weiterverarbeiteten. Matthew sprang vom Waggon herunter und marschierte eilig durch die Masse der Arbeiter, die sich hauptsächlich in die unteren Gefilde begaben. Er hingegen machte sich auf und folgte einer Straße, die zur Mittelschicht führte.

Nach kurzem Fußweg erreichte er einen Laden, der von außen als "Carter's Mechanikshop" gekennzeichnet war. Er trat ein und eine Glocke erklang, die verriet, dass jemand den Laden betreten hatte. Hank Carter, Besitzer des Ladens, lugte aus dem Teilelager hervor und grüßte den Ankömmling.
"Tag Matthew. Gab's was besonderes in den Werken? Du bist schon früh wieder da.", grüßte ihn sein Ziehvater.
"Nein Carter, heute habe ich immer früher Schichtende, das weißt du doch!", gab der mit einem Lächeln zurück und ging in den hinteren Teil des Ladens, in dem sich das Materiallager befand. Eine Tür weiter kam er in ein Treppenhaus und ging hoch in den ersten Stock. Über eine kleine Diele betrat er den Waschraum und befreite sich erst einmal gründlich vom Dreck und Schmutz. Mit den Massen an Eisen und anderen Metallen, die täglich abgebaut wurden, war die Oberschicht mit luxuriösen Wasserzugängen ausgestattet worden - es waren Leitungen, die das Wasser von einem unterirdischen See in die Häsuer leiteten -, und auch die Mittelschicht hatte etwas - natürlich mit Abstrichen - davon profitiert. Nur die Armenviertel hatten noch immer keine Zugänge zu sauberem Wasser und mussten an Kanäle und Brunnen gehen.

Matthew ging in das gegenüberliegende Zimmer - seine eigenes - und zog sich ein sauberes, weißes Leinenhemd und eine braune Hose an. Er nahm seine Mechanikerbrille, setzte sie sich auf den Kopf, und blickte dann kurz aus dem kleinverglasten Fenster. Es war nicht sehr durchsichtig, aber man konnte erkennen, was außerhalb auf der Straße geschah. Das Treiben war groß, und gerade kam ein Kunder herein und so beschloss er, gleich in den Laden hinunter zu gehen.
Carter stellte besagtem Kunden soeben ein neues Uhrenmodell vor, das Matthew entworfen hatte, und Matthew setzte sich in den hinteren Raum an einen Schreibtisch, entfernte die Abdeckung vom Leuchtkristall, der als Lampe fungierte, und arbeitete an einer Kreation weiter, an der er bereits einige Monate saß.
List. Strategie. Manipulation.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ryden« (5. April 2014, 23:01)


Raisen

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3

Samstag, 5. April 2014, 23:57

Langsam verdunkelten sich die Kristalle, die hoch über seinem Kopf auf der Decke hangen und damit den Einbruch der Nacht anzeigten. Raisen saß auf dem Boden, angelehnt an einem Brunnen, irgendwo im Armenviertel von Dulluas. Der Platz war menschenleer.
Leise Schritte kündigten an, dass sein Auftrag gleich beginnen würde. Raisen erhob sich, blickte in die Höhe. „Immer wieder schön, diese Kristalle...“ Er zog sein Schwert und die Schrittgeräusche wurden lauter. „Na? Endlich da?“, sprach er zu dem Mann, der in einer dunklen Gasse hervortrat. „Machen wir’s kurz“, fügte Raisen noch hinzu und ging langsam los. Sein Gegenüber sprintete los, holte mit seiner Axt aus und schlug Richtung Gegner. Der Söldner duckte sich, sprang nach vor und drückte sein Schwert durch den Körper seines Auftragsziels. Der Fremde sank auf den Boden, Blut befleckte den Boden. Raisen zog seine Waffe aus dem Leichnam und wischte das Blut mit einem weißen Tuch weg.
Der Auftrag war damit erfüllt.

Raisen saß noch einige Zeit am Brunnen. Er erwies den Toten Respekt, in dem er ihre Leichen verbrannte. Der Geruch, der dabei entstand, war kaum auszuhalten, doch für den Söldner war es etwas Normales.

Nachdem auch der letzte Rest des Mannes zu Asche wurde, erhob sich Raisen, doch blitzte etwas in der Asche, das sein Interesse weckte. Er hob es auf und betrachtete es genauer. Es war eine Kette, die einen Phönixstern, einen viereckigen Stern, zeigte. Das war das Zeichen von Firea, einer Religion in Dulluas, die in den höheren Schichten weit verbreitet ist. „Was wollen diese Fanatiker hier?“, Raisen steckte die Kette in seine Hosentasche, das Ding lässt sich sicher gut verkaufen, wenn es keine Fälschung ist.

Raisen verschwand in der Dunkelheit und ging seines Weges.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Raisen« (6. April 2014, 00:38)


Altaris

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Sonntag, 6. April 2014, 00:27

"Wieder ein abgeschlossener Auftrag!"
Dies war die Stimme und die Aussage von Farah, die gerade - wie unschwer zu erkennen war - einen Auftrag abgeschlossen hatte. Eigentlich musste sie nicht viel erledigen, sondern nur den Keller einer Taverne von Ratten säubern. Aber als Belohnung bekam sie eine Fleischkeule, die sie auch gleich, mitten im Spaziergang, verzehrte. Es war Abend, die Kristalle an der Decke wurden gerade gedimmt, und das warf ein sehr schönes Licht auf das Unterviertel, auch wenn es das durch Schatten dunkelste aller Viertel war.
Manchmal fragte Farah sich, wie es wohl an der Oberfläche war. Sie hatte zwar ihr ganzes Leben in Dulluas Cannan gelebt, doch sie wusste dass es dort oben einmal Leben gab, und irgendwie war sie neugierig. Was es dort wohl für Pflanzen gab? Und für Tiere? Und waren die Pilze dort größer als die Pilze aus Houlus? In Gedanken versunken lief sie einfach durch die Gassen des Unterviertels, völlig unbekümmert und unaufmerksam.
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Night Zap

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Sonntag, 6. April 2014, 00:41

Als sich der steinerne Himmel bereits verdunkelte, hielt in einer Fireakirche in der Mittelschicht gerade ein junger Priester namens Salem Neitsap die Abendmesse. Gerade sprachen Priester und Kirchengänger das Schlussgebet: "Und mit dem letzten Licht der Abendsonne loben wir die Herrin und Schöpferin, Leiterin des Zirkels der Sechs Götter, Firea, das Feuer. Finam" Obwohl niemand, der dieses Gebet heutzutage noch sprach, in den letzten zwei Dekaden die Sonne gesehen hatte, wurde der Gebetstext nicht geändert, das wäre der höchste Frevel.
Schritte hallten durch die Kirche, 27 Paar Füße, als die Gläubigen aufstanden und die Kirche verließen. 27. In einem Saal, der für 400 Gläubige vorgesehen ist. Ein neuer Negativrekord. dachte Salem. Es betrübte ihn, dass die Leute seit dem Fall mehr und mehr das Vertrauen in die Religion verloren hatte, und ein zusätzlicher Störfaktor war dann auch noch diese neue Sekte, die ihren Anhängen anwieß, die alten Götter zu vergessen und stattdessen die Höhlen zu verehren, die ihnen Schutz boten. In den Reichenvierteln, in denen das Durschschnittsalter sowieso höher lag, waren die Leute noch religöser, aber sollte die neue Sekte an Macht gewinnen, würde es dort oben bestimmt eine Menge Mitläufer geben, ganz einfach, weil die Reichen bequem waren und sich deshalb auf die Seite der Stärkeren schlagen würden.
Salem blieb am Altar sitzen. Die Pforten der Kirche würden nach der Verdunkelung noch vier Stunden geöffnet bleiben, damit Gläubige zum Gebet oder zur Beichte kommen konnten. Doch Salem machte sich keine Hoffnungen, dass irgendjemand kommen würde, es war schon tagsüber kaum einer dagewesen. Das würde wohl ein langer Abend werden. Nicht, dass er sich darüber beschwerte, er liebte seine Arbeit im Namen des Glaubens, doch durch den Mangel an Gläubigen, denen er die Beichte abnehmen konnte oder die ganz einfach hergekommen waren, um in Ruhe und in der Nähe der Götter zu beten, fühlte er sich irgendwie, als würde er seine Arbeit fehlerhaft verrichten. Die Aufgabe eines Priesters ist es nicht, einfach nur zu beten. Seine Aufgabe ist es, den Gläubigen den Weg zu weißen und sie zu ermutigen, wenn sie sich von den Göttern verlassen fühlen, Dachte er.

6

Sonntag, 6. April 2014, 00:53

"Matthew, es wird langsam dunkel, siehst du kurz nach, ob noch genug Essen für heute Abend da ist?", ertönte die Stimme seines Stiefvaters, die den Tüftler aus den Gedanken riss. Er schob die Mechanikerbrille hoch und stand auf, um oben nachzusehen. Zwei Minuten später war er wieder im Teil der Wohnung, die das Geschäft war.
"Das Brot ist beinahe aufgebraucht, ich werde kurz zum Marktplatz gehen, und etwas holen.", sagte er im Herausgehen und betrat die mittlerweile allmählich verdunkelte Stadt. Der Marktplatz war auf dem Weg ins untere Viertel, und so schritt er über die Hauptstraße, die an den Seiten von kleinen Kristallen erleuchtet war.
Er erreichte den Marktplatz wenig später - zum Glück nicht zu spät, denn die meisten Händler waren gerade dabei, ihre Waren zusammenzuräumen und einzupacken.
Bei dem Brotstand, bei dem er immer einkaufte, bleib er stehen - zwei Laibe waren noch da.
"Ah, Silverglance. Die beiden übrigen Laibe?", fragte der Händler ihn. "Nein, einer wird reichen. Das Brot schmeckt ohnehin schon nicht sehr gut, und wenn es dann noch trocken ist..." "Dabei weißt du nicht einmal, wie richtiges Brot schmeckt! Wenn man hier unten richtige Ähren anbauen könnte, wie sie an der Oberfläche wachsen - jenes Brot, es schmeckt viel besser!" Brot und Münzen wechselten kurz den Besitzer.

Von hinten näherte sich derweil eine zierliche Gestalt, eine Junge Frau, die in einen Umhang gehüllt war und so ihr Gesicht verbarg.
"Oh, der letzte Laib Brot!", rief sie entzückt aus, als sie sich neben Matthew stellte. "Den nehme ich! So ein Glück, überall sonst gibt es keines mehr."
"Jaja", begann der Händler erneut zu philosophieren, "an der Oberfläche gab es alles im Überfluss! Nur wenige mussten hungern - hier unten ist alles anders."
Als das Mädchen sich vorbeugte, um den Laib entgegenzunehmen und die Münzen als Tausch anzubieten, rutschte ihre Kapuze nach unten und offenbarte ein zartes Gesicht, das von blauem Haar mit seitlichen weißen Strähnen umrahmt war. Dann erhob sie erneut die Stimme. "Wie ist es... an der Oberfläche?" - "Es ist fantastisch! Die Luft, das Wasser, die Pflanzen - alles satte Farben, und die Sonne und der Mond erst - wenn du einmal den Sternenhimmel gesehen hast, wirst du ihn nie wieder vergessen können. Es ist einfach ein Gefühl von Freiheit, das dort herrscht."

Die Augen des Mädchens leuchteten. Sie mochte etwas jünger sein als Matthew, hatte aber etwas keckes, frisches an sich.
"Irgendwann... Irgendwann möchte ich die Oberfläche sehen."
Matthew schmunzelte bei dieser Aussage. Er erkannte einen Teil von sich in diesem Mädchen wieder. Sie verabschiedete sich und verließ den Marktplatz in Richtung des Armenviertels. Matthew sah ihr nach, bis sie endgültig aus seinem Blickfeld verschwand, dann machte er sich selbst auf den Heimweg.

Das Abendessen fiel nicht anders als als oft - es gab Brot mit etwas Belag. Carter und Matthew tauschten sich kurz über den Stand im Laden aus, die Geschäfte liefen weiterhin gut, weil die Nachfrage an den technischen Geräten noch immer groß war und vor allem die Oberschicht jede Neuerung als Grund empfand, sich ein neues Gerät zu kaufen. Taschenuhren waren bei ihnen besonders beliebt, genauso wie Schusswaffen. Die anderen Maschinenarten fanden vor allem im Stadtrat Abnehmer, der neue Techniken für den Bergbau und die Eisenbahnen immer willkommen annahm.

Nach dem Abendessen legte sich Carter schlafen. Matthew beschloss, den Laden noch offen zu lassen, und verhüllte den Kristall, der das Schild an der Straße beleuchtete, noch nicht. Nachts kamen oft Kunden von hohem Rang und Namen - wenn denn mal welche kamen -, die sich am Tage nicht gerne unter viele Menschen begaben.
Matthew nahm sich also sein Großprojekt und setzte sich also an den Schreibtisch von Carter, damit er den Ladeneingang im Blick hatte. Dann begann er, weiter zu tüfteln. Es war kein mechanisches Meisterwerk, was er hier fabrizierte, aber doch das erste Teil seiner Art. Und das reizte ihn.

Als Mechaniker konnte er seine Träume wahr werden lassen - zumindest einige von ihnen. Eine Idee wurde zum Konzept, und das Konzept zu einem Projekt. Und dieses Projekt beschäftigte ihn schon lange.

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Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Ryden« (6. April 2014, 14:39)


Altaris

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7

Sonntag, 6. April 2014, 02:02

Nachdem die Keule verdrückt war und der Knochen einfach in irgendeine Gasse geworfen wurde, änderte Farah urplötzlich ihre Laufrichtung und stieg ein paar Treppen hinauf. Sie wollte in die Mittelschicht, denn nur dort gab es Kirchen. Und sie war schon ziemlich lange in keiner Kirche mehr gewesen.
Als sie bei einem Gebäude ankam, von dem sie hoffte, dass es eine Kirche der Götter sein könnte an die sie glaubte, trat sie ein. Dann sah sie kurz darauf Fireas Stern und war erleichtert, dass sie sich nicht in der Kirche geirrt hatte. Sonst hätte sie jetzt unter einem Vorwand wieder verschwinden müssen. Allerdings war irgendwie keiner hier. Nur ein Priester schien am Altar zu sein, also lief Farah einfach langsam nach vorne, setzte sich vor den Altar und fing still an zu beten. Allerdings öffnete sie immer mal wieder ihr rechtes Auge, um herauszufinden, was der Priester machte.
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8

Sonntag, 6. April 2014, 02:06

Zwei Stunden später wurde Matthew aus seinen Gedanken gerissen, als er eine Bewegung auf der Straße wahrnahm. Es war bereits Nacht, die Verdunkelung war bereits einige Stunden her - wer war denn jetzt noch draußen auf der Straße? Er beschloss, nachzusehen, denn er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache.
Er stand auf und betrat durch die Tür die Straße. Im schwachen Schein der Leuchtkristalle sah er etwas, das ihm den Atem verschlug. Eine Gestalt kauerte vor ihm auf den Boden, die reglos dalag - und als Matthew näher hinsah, erkannte er einen Kapuzenmantel, den er bereits vorher am Abend gesehen hatte.
Er stürzte zu dem Mädchen, das auf dem Bauch lag, und drehte sie um. Ein Wimmern bestätigte, dass sie noch lebte, doch es drang kein Laut aus ihr, nur ein schwaches Röcheln war zu vernehmen, ihr Blick war nicht leer, aber in die Ferne gerichtet. Das Gesicht war zu einer schmerzverzerrten Grimasse verzogen, und noch frische Tränen hatten ihre Wangen benetzt. Matthew sah kurz, ob sie verletzt war, doch er konnte keinerlei Wunden oder ähnliches erkennen - was bedeutete, dass hier Magie im Spiel sein musste. Vielleicht war sie verflucht worden oder mit einem Bann belegt?


Fest stand, dass er jemanden finden musste, der ihr helfen konnte - gab es nicht Heilpriester in den Kirchen der Stadt? Die Kirchen hatten ihm zwar noch nie zugesagt, an etwas wie Götter als Leiter des Schicksals glaubte er nicht, dennoch meinte er gehört zu haben, dass die Priester dort Heilmagie beherrschten - und vermutlich auch nachts anwesend waren, zumindest hoffte er das.
Er rannte nach drinnen und warf einen Blick auf die Stadtkarte, um die nächste Kirche in Erfahrung zu bringen, dann rannte er wieder auf die Straße, nahm er das Mädchen hoch und rannte die Straße entlang.

Ein paar Minuten später stand er auf dem Eingangsplatz einer Fireakirche im Mittelbezirk und eilte durch die geöffnete Pforte - die Kirche war also noch geöffnet! Und tatsächlich, ein junger Priester saß hinter dem Altar. Davor kniete eine weitere Gestalt - vielleicht konnten sie helfen!
"Hilfe", brachte Matthew nur noch heraus, während er auf den Altar zustürzte, "Ich habe sie gefunden - sie scheint Schmerzen zu haben, hat aber keine Wunden - es muss Magie sein! Könnt ihr ihr helfen?"

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Night Zap

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9

Sonntag, 6. April 2014, 02:30

Salem hatte nun schon zwei Stunden lang größtenteils reglos mit gefalteten Händen hinter dem Altar gesessen, mit dem Blick auf die geöffnete Pforte und die dahinterliegende Straße gerichtet. Ab und zu sah er jemanden vorbeigehen, aber er machte sich keine großen Hoffnungen, dass jemand wenden und in die Kirche treten würde. Zu seiner Überraschung kam dann doch eine junge Elfin, die sich in die erste Reihe setzte und still betete.
Er schreckte, als ein braunhaariger junger Mann mit einer Frau in den Armen in den Saal stürmte. "Schmerzen ohne Wunden? Magie? Das ist in der Tat sehr ernst!" antworte er auf den Bericht des Neuankömmlings. Während er dem Mann und der Elfin anwieß, die Frau vor den Altar zu legen, bereitete er einen weißmagischen Spürzauber vor, um herauszufinden, um welche Art von Fluch es sich handelte. Zwar war er, bevor er den Ernst der Lage erkannt hatte, ein wenig enttäuscht gewesen, dass also doch niemand zum Beten gekommen war, doch wenn er seine Heilmagie einsetzen konnte, dann würde dieser Abend wohl doch nicht sinnlos sein. "Siw Nuos Rewelal dek Letiun!" In die magische Formel war auch ein Betäubungszauber eingebaut, der die Schmerzen kurzfristig lindern sollte. Der Atem der Frau wurde ruhiger, und durch die Magie entdeckte Salem, dass der Fluch anscheinend von ihrem rechten Arm ausging. Er zog den Ärmel der Patientin hoch und entdeckte einen dunklen Fleck, ähnlich einem Bluterguss. "Cop kleja Kinaro Selna!" Mit kräftiger Stimme wirke er einen Reinigungszauber auf die Verwundete stelle. Der Fleck wurde nicht kleiner, doch in seiner Mitte war etwas glänzendes zu sehen. Der Priester wusste, was zu tun war. "Hört zu," erklärte er den beiden. "Die Ursache für ihre Schmerzen ist eine mit dunkler Magie verseuchte Nadel. Einer von euch muss sie ganz vorsichtig herausziehen, während ich meine Magie wirke, sonst leitet die Nadel bei Berührung ihre gesamt Magie auf einmal in den Körper dieser Frau." Er nahm eine mit Wasser gefüllte Schale vom Altar und gab sie Farah. "Das ist Weihwasser. Sobald die Nadel draußen ist, muss es sofort auf die dunkle Stelle geschüttet werden, aber es darf die Nadel auf keinen Fall berühren!" Weiterhin magische Worte aufsagend, hüllte er die gestoche Stelle in weißes Licht.

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@Ryden: @Altaris:

10

Sonntag, 6. April 2014, 02:42

Glücklicherweise war der Priester offenbar mit der Heilkunst vertraut. Er reagierte sofort und stellte nach wenigen Augenblicken bereits fest, was die Schmerzen der jungen Frau verursachte. Es war ein dunkler Fleck, der nach Anwendung eines Zaubers eine - wie der Priester erklärte - Nadel offenbarte, die nicht mehr war als ein silbernes Funkeln inmitten des Flecks.
Dann wandte er sich an Matthew und die junge Frau: "Die Ursache für ihre Schmerzen ist eine mit dunkler Magie verseuchte Nadel. Einer von euch muss sie ganz vorsichtig herausziehen, während ich meine Magie wirke, sonst leitet die Nadel bei Berührung ihre gesamt Magie auf einmal in den Körper dieser Frau. Das ist Weihwasser. Sobald die Nadel draußen ist, muss es sofort auf die dunkle Stelle geschüttet werden, aber es darf die Nadel auf keinen Fall berühren!"

Matthew nickte.
"Ich werde die Nadel herausziehen."
Er setzte die Brille, die er glücklicherweise noch auf der Stirn trug, richtig auf und erkannte nun die Nadel schon weitaus besser durch die optische Vergrößerung der Linse. Er nahm eine Pinzette von seinem Gürtel, an dem noch verschiedenes Werkzeug hing, und setzte sie an. Er bekam die Nadel zu fassen und zog sie langsam heraus. Millimeter um Millimeter glitt sie aus der Haut des Mädchens, bis er sie schließlich komplett herausgelöst hatte. Hastig hob er den Arm, weg von dem daliegenden Körper.

Jetzt war es an dem anderen Mädchen, das Weihwasser zu verwenden, der Priester sprach noch immer seine Zauberformeln.

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@Night Zap: @Altaris:
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ryden« (6. April 2014, 02:43)


11

Sonntag, 6. April 2014, 03:46

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@Ryden: @Night Zap: @Altaris:

Es ist schon ein wahnsinniger Zufall, dass Ryden ein Mädchen gefunden hat, die verletzt/verflucht ist. Ist es von der Story her wichtig oder kann man sagen, dass ihr meinen Char gefunden habt, denn das würde sich gut mit meiner Hintergrundgeschichte decken. ^^

Ich bin wohl morgen gegen 12 oder so on und würde dann gerne mitmachen und so. :3
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12

Sonntag, 6. April 2014, 03:52

____________________
@Shizuo.:
Nein, das war mein Grund, um in die Kirche zu gehen - Storytechnisch also nicht wirklich was besonderes. Dann kannst du gerne das Mädchen sein, ich editiere dann morgen das Aussehen, wenn du dich beschrieben hast, damit das alles passt ;)
Du musst halt nur irgendwie das mit dem Brotkauf einbringen und/oder wie du verflucht wurdest. ;) Dann passt das ja alles.
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13

Sonntag, 6. April 2014, 04:16

_______________________________
Alles klar mache ich. ^^
Und nur so zur Info, sie hat nur den Kaputzenmantel an. Weitere Kleidung wird sie wohl erst von dem Priester(das wäre ja äußerst großzügig) bekommen. :canta:
Die Story, wie es zur Verletzung kam, erzähle ich dann durch sie selbst.
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Raisen

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Sonntag, 6. April 2014, 09:13

Die Kristalle verdunkelten sich entgültig, es war stockfinster im Armenviertel. Einige Gaslaternen, die innerhalb der Häuser entzündet wurde, konnten die Straße noch etwas erhellen, doch das nahm man kaum wahr. Raisen kannte die Dunkelheit, darum gewöhnten sich seine Augen sehr schnell an sie.

Er irrte die Gassen entlang, auf der Suche nach würdigen Gegnern, die er töten konnte. Denn das war seine Art von Spaß und Zeitvertreib, viel mehr konnte man hier auch nicht machen. Doch mehr als Gauner und Verbrecher fand man zu dieser Zeit in der Unterschicht nicht und diese waren es nicht wert, getötet zu werden. Sofern es nicht für einen Auftrag ist, hatte Raisen einen ziemlich hohen Standard, ab wann er jemanden als würdig erachtete. Er ist keine einfache Killermaschine, die wahllos tötet, auch wenn es für Leute, die ihn nicht kannten, so aussehen mag, doch ihm war es sowieso egal, was andere von ihm dachten. Mit lieb und freundlich sein kommt man hier nicht weit. Wer überleben will, muss Kämpfen und Grenzen überschreiten, vor denen sich die Meisten fürchten...

Einige Zeit später fand sich Raisen vor den Toren zur Mittelschicht, wo natürlich zwei Wachen patroullierten. Beide zu töten würde in einem Blutbad enden und ihn zu einem gesuchten Mann machen, was er streng genommen schon ist, aber es interessiert keinen was im Armenviertel geschah. Der Söldner musste sich irgendwie durchschummeln. Sollte machbar sein.

Raisen näherte sich dem Tor, seine Schritte waren die einzigen weit und breit. Das erweckte schon früh die Aufmerksamkeit der Wachen, die gespannt in die Dunkelheit blickten. Um den Hals trug der Söldner die Kette der Firea-Religion, damit konnte er sich als Heiler der Kirche ausgeben, die oft in die Unterschicht kamen, um hilfsbedürftige Menschen zu behandeln. "Hallo!", sprach Raisen mit einem freundlichen Ton zu den zwei Wachen und blickte sie abwechselnd mit einem leichten Lächeln an. Der größere der beiden Männer trat einen Schritt nach vor und musterte ihn von oben bis unten, während der Andere ihn nervös anseh, offenbar war das noch ein Neuling.
"Was suchst du hier in diesem Ort, Firea's Kind?", fragte die Wache und zeigte auf die Kette, die Raisen um den Hals trug. "Ich bin ein Schützling der wunderschönen Göttin Firea", er verbeugte sich, "und bin in ihrem Namen zu diesem Ort gekommen, um eine hilflose Seele aus ihrer Irrfahrt zu retten" Die beiden Männer blickten sich gegeneinander an, ein Spinner stand vor ihnen. Eindeutig. "Du kannst passieren", antworteten die Wachen fast gleichzeitig und drückten das Tor einen Spalt auf, so dass Raisen durch konnte.

"Idioten", seufzte Raisen und spazierte in die Mittelschicht, während die Wachen noch irgendwas flüsterten, was er aber nichtmehr verstand. "Und was jetzt?", fragte sich der Söldner und legte die Firea-Kette wieder ab.

Altaris

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Sonntag, 6. April 2014, 09:37

Farah tat schleunigst, wie ihr befohlen wurde. Eigentlich wollte sie doch nur beten. Erst war keiner dort, jetzt schon zwei neue Leute. Und eine Person davon dem Tode nahe. Hoffentlich tat sie nichts falsches, als sie das Weihwasser so benutzte, wie der Priester es ihr befohlen hatte.


_____________________________________

Kleiner Post, damit ihr weitermachen könnt. \o\
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Sonntag, 6. April 2014, 09:50

Als das Weihwasser mit dem dunklen Fleck in Kontakt kam, zischte und verdampfte es, doch in Verbindung mit Salems Magie wurde der Fleck tatsächlich kleiner. Gerade, als nur noch wenige Tropfen übrig waren, verschwand der Fleck entgültig.
"Siehst du die Flamme dort hinten?" sagte Salem zu dem Mann, der die Nadel herausgezogen hatte, und deutete zu einer eineinhalb Meter hohen Säule, die in der Mitte des Bereichs hinter dem Altar stand. Auf der Spitze der Säule brannte ein weißes, rauchloses Feuer, die Prophetenflamme, ein heiliges Feuer, das in jedem Fireatempel ohne Bedarf an Brennmaterial brannte. "Wirf die Nadel in die Flamme. Das zerstört sie und den Fluch."
Das blauhaarige Mädchen, das soeben von dem Fluch gerettet worden war, hatte das Bewusstsein verloren, in wenigen Minuten würde sie jedoch aufwachen.


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Edit: Ich geh jetzt fürs erste off. Wir sehen uns in [eine unbestimmte Anzahl] Stunden.

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17

Sonntag, 6. April 2014, 14:57

Matthew nickte, als ihm der Priester die Anweisungen gab, dann erhob er sich und warf die Nadel ins Feuer. Mit einem Zischen verschlang das weiß lodernde Feuer den kleinen Metallenen Gegenstand und eine Sekunde später ließ nur noch ein wenig schwarzer Rauch vermuten, dass es die Nadel gegeben hatte.

Matthew ging zurück zu den dreien, die dort Knieten, und erhob die Stimme: "Vielen Dank, euch beiden. Ich habe zwar keine Ahnung, wer sie ist, aber sie lag einfach vor der Tür meines Ladens, als..." Seine Augen weiteten sich und er schlug sich die Hand vor die Stirn. Der Laden! Er hatte völlig vergessen, die Lichter zu löschen und die Tür abzuschließen! Es war nicht auszudenken, was geschah, wenn... "Entschuldigt mich, ich habe etwas sehr wichtiges vergessen - wenn es etwas gibt, kommt zu Carters Laden, zwei Straßen weiter, und fragt nach Matthew - wir sehen uns!"
Panisch rannte er los, durch die Pforte auf dem Vorplatz und spurtete los, in Richtung des Ladens.
List. Strategie. Manipulation.

18

Sonntag, 6. April 2014, 15:01

Das Mädchen öffnete langsam ihre Augen. Es war noch alles sehr verschwommen, aber vor ihr zeichneten sich einige schemenhafte Gestalten ab. Sie würde noch einige Zeit brauchen, bevor sie sich zurecht finden konnte. Mehrere Augenblicke vergingen und sie versuchte sich aufzurichten. Eine Hand stützte ihren linken Arm und half ihr, nicht wieder zurückzufallen. Sie fröstelte leicht, da der Boden nicht gerade warm war. Doch die Berührung der Hand war warm. Ihre Fuchsohren zuckten leicht und die Kapuze glitt von ihrem Kopf und entblößte eben jene Ohren. Sie sah sich um und erkannte, dass sie sich in einer Kirche oder so etwas in der Art befand. Um sie herum waren zwei Personen und erst jetzt merkte sie, dass sie auf einem Altar lag. Sie bekam Angst und versuchte zu flüchten. Doch sehr weit kam sie nicht, nur ein paar Schritte, bevor sie zu Boden fiel. Sie kauerte sich hinter einer der Bänke zusammen und presste ihre Hände auf ihre Ohren, in der Hoffnung, dass die Stimme leiser werden würde.
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Das war doch für den Anfang nicht schlecht und ich werde versuchen es zu steigern. ^^
"Only people who understand pain know how to be kind to others."
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Night Zap

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19

Sonntag, 6. April 2014, 16:32

"Ah, du bist wach." sagte Salem zu dem Mädchen, als er ihr aufhalf. Er konnte seine Überraschung kaum verbergen, als ihre Kapuze vom Kopf rutschte und die Ohren eines Fuchses zum Vorschein kamen, und hoffte, dass er die kleine Patientin mit seinem Gesichtsausdruck nicht erschreckte. Diese Hoffnungen wurden zerschlagen, als sie sich plötzlich aufrichtete und versuchte, davonzulaufen. Immer noch geschwächt vom Fluch und vom Betäubungszauber, knickten ihre Beine nach nur wenigen Metern ein, und sie verkrümelte sich hinter einer der Bänke.
"Hab keine Angst, Kind, ich tue dir nichts. Im Namen der Göttin werde ich dich vor jenen beschützen, die dir diese Schmerzen zugefügt haben. Das schwöre ich." sagte er mit warmen Lächeln, als er ihr die Hand hinhielt, um ihr beim Aufstehen zu helfen.

LucaAndrea

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20

Sonntag, 6. April 2014, 17:11

Es wurde dunkel, Eisen war auch dunkel, wie seine Schmiede. Shja'hrn Mugdloch, oder auch kurz Shja ausgesprochen, stand schon den ganzen Tag in seiner kleinen Schmiede in der Unterschicht. Doch zu Arbeiten hatte er schon seit mehreren Stunden aufgehört. Lieber war er nach draussen gegangen und hatte die Fussgänger beobachtet, seine Haut war schwarz vom Rauch aus seiner Schmieder, er sollte sich wieder mal waschen. Über seinem rechten Arm war ein Handschuh gestülpt, der ihm fast bis zur Schulter ging, um zu verstecken was seine Schwäche war. Ein metallischer Arm. Wie er dazu gekommen war wusste er noch immer nicht richtig, doch es war ihm egal, es zeigte seine Schwäche und nun wollte er ihn verstecken.
Da die Leute immer weniger auf der Strasse waren sobald es dunkel wurde, wurde die Strasse auch uninteressant, langweilig. Shja kehrte in seine Schmiede zurück. Der Geruch von Eisen, verbranntem Holz, Schmierfett und Leder überkamen ihn, doch er lebte schon länger hier, er roch das gar nicht mehr. Die Nacht war ruhig, ein Glück. Shja packte sich sein letztes Geld, eine Dusche hatte er hier nicht, zu teuer, zu aufwändig, für ihn wäre sie zu klein. Da er umgeben war mit Zwergen und Menschen, ab und zu sah man auch einen Elfen, war er einer der grössten Bewohner hier. Es gab aber noch andere, grössere Trolle, vorallem in der Mittelschicht, bei den Baustellen. Dort wurden sie oft gebraucht. Mit einem Lendenschurz und einem Tuch über der linken Schulter verliess Shja seine Schmiede, schloss sie ab, im Falle eines Einbruches würde er ein Arsenal von scharfen Schneidwaffen zur Verfügung stellen, welche bösere Wunden als Schwerter hinterlassen würden. Rasiermesser. So lang wie sein Zeigefinger waren manche, viel zu gross für Rasierklingen und wenn man dann noch bedachte, dass Zwerge und Menschen seine Hauptkunden waren, waren das schon wirklich grosse Messer.
Sein Weg führte über die Strasse der Unterschicht zu den Arbeiterlagern, vorbei an den wenigen Wohnhäusern und anderen Läden, die mittlerweile geschlossen hatten. Bei den Arbeitern gab es Duschen, Wasser war rar und nicht gerade sauber, doch besser als nichts. Shja zog sich aus, gab dem Aufseher des Lagers etwas Geld und stellte sich unter die kalte Dusche. Das Wasser säuberte seinen Körper immerhin ein wenig, der schwarze Russ fiel von ihm ab wie klobige Steine und sein metallener Arm wurde auch wieder etwas sauberer.
Nach seiner Dusche schmierte er die Gelenke in seinem Arm wieder etwas ein, trocknete sich, zog seinen Schurz an und kehrte auf die Strasse zurück, immerhin sah er nun nicht mehr so schlimm aus wie vorher.